Gelsenkirchen. Schalkes Mittelfeldspieler Julian Draxler schloss nach dem 4:1-Erfolg im Spiel gegen den Hamburger SV einen Wechsel zum Erzrivalen Borussia Dortmund aus. “Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, das schwarz-gelbe Trikot zu tragen“, sagte Draxler.

Den ersten Platz in der internen Torschützenliste für die aktuelle Saison musste Schalke-Star Julian Draxler nach dem 4:1 (2:1)-Erfolg über den Hamburger SV wieder Klaas-Jan Huntelaar überlassen. Nach seinem "Dreierpack" kommt Huntelaar auf zehn Saisontore, Draxler steht bei acht Treffern. Trotzdem sammelte der 19-Jährige zwei Scorerpunkte, denn er legte Huntelaar das 2:1 (21.) und 4:1 (66.) auf.

Bilden Draxler und Huntelaar auch in der kommenden Saison ein königsblaues Traumduo? Huntelaar bleibt auf jeden Fall, Draxler wohl auch. "Ich habe einen Vertrag bis 2016", sagte der Nationalspieler. Auf jeden Fall schloss er einen Wechsel zum Erzrivalen Borussia Dortmund aus. Er betonte - wie schon im September 2012 - klar und deutlich: "Ich werde in der kommenden Saison auf keinen Fall bei Borussia Dortmund spielen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Borussia Dortmund mich verpflichten will und kann mir auch überhaupt nicht vorstellen, das schwarz-gelbe Trikot zu tragen."

Von Keller bis Höwedes - Die weiteren Stimmen zum Schalker Sieg 

Jens Keller (Trainer FC Schalke 04): "Mich hat beeindruckt, wie die Mannschaft nach dem frühen Gegentor aufgetreten ist. Sie hat aggressiv nach vorne gespielt und sich zahlreiche Torchancen herausgespielt. Beeindruckend war, dass mit Klaas-Jan Huntelaar ein Spieler, der sieben Wochen verletzt und erst vier Tage wieder im Training war, so zurückkommt. Das war eine ganz große Show."

Keller über die Tabellensituation: "Wir haben uns ein bisschen abgesetzt, aber nur einen kleinen Schritt geschafft. Es liegen noch drei Hammerspiele vor uns."

Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Wir haben durch die Bank eine sehr gute Leistung gezeigt. Deshalb bin ich sehr, sehr zufrieden. Klar haben wir schlecht angefangen und ein Tor bekommen. Aber wir haben uns danach schnell gefangen und am Ende verdient gewonnen. Auch in der Höhe."

Heldt über die Leistung von Klaas-Jan Huntelaar: "Allein seine Präsenz macht viel aus."

Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "Wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen, hatten gute Möglichkeiten, um das Ergebnis noch in die Höhe zu treiben. Ich bin zufrieden, dass wir das Spiel gegen einen Konkurrenten deutlich gewinnen konnten und jetzt mit Auftrieb ins Spiel am Freitag in Mönchengladbach gehen können. Wir haben uns Luft verschafft nach unten. Wir müssen konzentriert weiterarbeiten, damit wir den Abstand wahren. Ich hoffe, dass wir auf dem vierten Platz durch die Saison kommen."

Höwedes über die Leistung von Klaas-Jan Huntelaar: "Er war auch heute enorm wichtig für uns. Klaas war fünf, sechs, sieben Wochen nicht da. Er hat sehr gut, sehr engagiert trainiert, hat gezeigt, dass er in alter Form ist. Er hat da gestanden, wo ein Stürmer stehen muss, hat wichtige Tore für uns erzielt. Dadurch haben wir das Spiel in der Höhe gewonnen.

Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): "Das war das beste Spiel von mir in diesem Jahr. Drei Tore zu machen ist immer schön. Das machst du nicht an jedem Spieltag. Ich habe einige Wochen allein gearbeitet. Das Training mit der Mannschaft war schon toll - spielen war natürlich noch besser."

Huntelaar über die Tabellensituation: "Das erste von vier Spielen haben wir gewonnen, aber es war nur der erste Schritt. Jetzt spielen wir in Mönchengladbach. Das ist kein leichtes Spiel."

Julian Draxler (FC Schalke 04): "Wir haben unglaubliche Qualität, aber wir zeigen es nicht Woche für Woche. Deswegen stehen wir in diesem Jahr auch "nur" auf dem vierten Platz. Heute hatten wir das große Glück, dass Hunter wieder da war. Das hat uns in Frankfurt gefehlt. Denn er macht die Dinger rein. (aufgezeichnet von Andreas Ernst)

So analysieren HSV-Trainer Fink und van der Vaart das Spiel auf Schalke 

Thorsten Fink (Trainer Hamburger SV): "Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben auch nach dem 1:0 weiter Druck gemacht. Durch Ballverluste in der Vorwärtsbewegung haben wir den Gegner wieder ins Spiel gebracht. Wir haben uns gerade bei Standardsituationen nicht gut verhalten. Man hat gesehen, dass Schalke nach dem 2:1 besser war. Schalke hatte mit Klaas-Jan Huntelaar einen Torjäger, der zur richtigen Zeit am richtigen Platz stand."

Rafael van der Vaart (Kapitän Hamburger SV): "Schade. Wir haben sehr gut angefangen, waren die bessere Mannschaft, sind in Führung gegangen. Durch eigene Fehler haben wir den Gegner aufgebaut. Wir hatten zu einfache Ballverlust. Uns fehlt die Konstanz - aber die anderen Mannschaften sind auch nicht konstant. Es sind noch drei Spiele in dieser Saison - und es ist noch viel drin für uns." (aufgezeichnet von Andreas Ernst)