Frankfurt. Bei der 0:1-Niederlage in Frankfurt war Michel Bastos der Pechvogel des FC Schalke 04. Gleich dreimal scheiterte er an Torwart Oka Nikolov - einmal vom Elfmeterpunkt. In unserer Einzelkritik gibt das die Note 4.
Der FC Schalke 04 fährt mit leeren Händen zurück aus Frankfurt: Bei der Eintracht gab es für die Elf von Trainer Jens Keller eine schmerzhafte 0:1-Niederlage, die das Rennen um die internationalen Plätze wieder völlig offen macht.
Vor allem Michel Bastos rückte ins Rampenlicht: Der Neuzugang, der im Winter aus Lyon kam, vergab in der ersten Hälfte einen Elfmeter gegen den herausragenden Keeper Oka Nikolov. Doch auch andere S04-Offensivspieler erwischten nicht ihren besten Tag gegen die Mannschaft von Armin Veh.
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Bastos scheitert an Nikolov - Die S04-Einzelkritik aus Frankfurt
Timo Hildebrand: Seine Parade nach dem Schuss von Takashi Inui in der 39. Minute war ganz große Klasse. Er lenkte den Ball mit den Fingerspitzen an die Latte. Auch nach dem Wechsel wehrte er den Ball nach einem Inui-Schuss gut ab (77.). Der Torwart der Königsblauen spielte gut mit, dass er vor dem 0:1 (42.) den Ball im Fünfmeterraum nicht erwischte, ist ihm kaum anzukreiden. Der Freistoß von Marc Stendera war zu scharf geschossen. Note: 3
Atsuto Uchida: Er war der Unglücksrabe, der vor dem 0:1 (41.) den Freistoß verursachte. Allerdings war der Pfiff von Schiedsrichter Günter Perl nach seinem Zweikampf mit dem Frankfurter Takashi Inui falsch. Nicht nur in dieser Szene stellte ihn sein japanischer Nationalelf-Kollege vor einige Probleme. Inui konnte sich oft durchsetzen und Angriffe einleiten oder abschließen. Da gab's zwischendurch auch mal einen Anpfiff von Kapitän Benedikt Höwedes. Note: 4,5
Benedikt Höwedes: Nach dem 0:1 (41.) beschwerte er sich bei Schiedsrichter Perl, denn auch der Kapitän hatte gesehen, dass der Freistoß, der zum Gegentor führte, unberechtigt war. Auch der Kapitän hatte Mühe, wenn die Frankfurter auf das Schalker Tor zustürmten. In der 31. Minute ließ er sich am eigenen Strafraum von Karim Matmour vernaschen. Das passiert selten. Note: 4
Joel Matip: Er hinterließ von den Abwehrspielern den stabilsten Eindruck. Überzeugend im Stellungsspiel, gute Zweikampfquote, verzichtete diesmal aber auf seine schnellen Sprints in der Offensive. Note: 3
Sead Kolasinac: Er hatte schon bessere Tage als Linksverteidiger. Gleich zweimal innerhalb von 60 Sekunden verursachte er unnötig Freistöße am eigenen Strafraum (17.). Nach dem zweiten Freistoß kam Bamba Anderson frei zum Kopfball. Auch vor Marc Stenderas Lattenschuss (20.) sah er schlecht aus. Da wehrte er den Ball nur unzureichend ab. In der Offensive gelang ihm wenig. Note: 4,5
Roman Neustädter (bis 64.): Nach abgesessener Gelbsperre kehrte er für Christoph Moritz in die Startelf zurück. Er begann gut, legte Michel Bastos mit einem zentimetergenauen Pass eine große Chance auf (11.). Erst als die Frankfurter besser spielten, geriet auch er unter Druck. Da gelangen nicht mehr alle Pässe nach vorn. Note: 4
Marco Höger: Obwohl sich Jermaine Jones gesund zurückmeldete, blieb Höger in der Startelf. Seine Leistung wird nicht in die Geschichtsbücher eingehen, auch wenn er sich keine groben Patzer leistete. Begann ballsicher, hätte fast sogar das 1:0 erzielt, wenn er Bastos' Flanke in der 10. Minute erwischt hätte. Danach eroberte er vor Maricas Chance (37.) ganz stark den Ball - häufiger fiel er nicht mehr auf. Dass er sich in der 72. Minute wegen Reklamierens eine Gelbe Karte abholte, war unnötig. Note: 4
Michel Bastos (bis 71.): Energisch schnappte er sich den Ball und platzierte ihn in der 23. Minute auf dem Elfmeterpunkt. Doch Frankfurts Torwart Oka Nikolov ahnte die Ecke und parierte sicher. Hätte Bastos doch Raffael den Ball gegeben! Er hatte gute und schlechte Minuten. Stark waren zum Beispiel seine Vorlagen auf Marco Höger (10.) und Ciprian Marica (37.) sowie seine Torschüsse in der 11. und 51. Minute - doch auch bei diesen beiden Abschlüssen scheiterte er an Nikolov. In der 39. Minute verschenkte er allerdings einen aussichtsreichen Konter mit einem katastrophalen Querpass. Note: 4
Raffael: Der Spielmacher versteckte sich über weite Strecken des Spiels - auch in der 23. Minute, als er beim Elfmeter Bastos den Ball überließ. Ein paar Kurzpässe, ein paar auffällig schlecht in den Strafraum beförderte Freistöße und Ecken - mehr war vom Brasilianer diesmal nicht zu sehen. Note: 5
Julian Draxler: Welche Tricks er kann, zeigte er in der 39. Minute, als er den Ball mit einer sehenswerten Drehung seine Gegenspieler abschüttelte. Das klappt sonst nur an der Playstation. Doch auch dieser Trick änderte nichts an Draxlers nicht befriedigender Leistung. Er vernachlässigte ein ums andere Mal die Defensivarbeit und leistete sich zu viele Ballverluste - ob er nun links spielte oder zwischendurch mit Rechtsaußen Michel Bastos rochierte. Zudem hätte er sein neuntes Saisontor erzielen müssen. Nach Teemu Pukkis Zauberpass scheiterte er an Nikolov (62.) - wie so viele Schalker. Note: 4,5
Ciprian Marica (bis 46.): Tauchte erst in der 37. Minute zum ersten Mal auf, als er freistehend Oka Nikolov tunneln wollte. Der Torwart schloss seine Beine jedoch rechtzeitig. Es lag auch an Marica, dass der Ball nach langen Schalker Pässen in die Spitze wie ein Bumerang zurück in die eigene Hälfte flog. Marica verlor fast jedes Kopfballduell und brachte den Ball zu selten zurück zu einem Mitspieler. Zu allem Überfluss verschätzte er sich beim 0:1 (41.), als er Torschütze Marco Russ köpfen ließ. Fazit: Er konnte seine Chance wieder nicht nutzen. Note: 5,5
Teemu Pukki (ab 46.): Schon nach 90 Sekunden in der zweiten Hälfte brachte er den Ball im Frankfurter Tor unter - doch Schiedsrichter Perl pfiff ab, weil der Ball bei Bastos' Vorlage die Torauslinie überschritten haben soll. Diese Entscheidung war jedoch falsch - Pech für Pukki und Schalke. Er beschäftigte die Frankfurter Abwehr deutlich mehr als Marica. In der 62. Minute legte er Draxler den Ball perfekt auf, zwei Minuten später schoss er selbst freistehend Nikolov an. Note: 3,5
Jermaine Jones (ab 64.): Kam für Neustädter und wurde von den Frankfurter Fans ausgepfiffen. Er bemühte sich, das Schalker Spiel mit Seitenwechseln schnell zu machen - ohne Erfolg. Ohne Note
Tranquillo Barnetta (ab 71.): Kam für Bastos. Ohne Note