Nürnberg. Schalke geht in Nürnberg mit 0:3 unter die Räder und die Diskussionen um Armin Veh nehmen Fahrt auf. Waren die vergangenen Wochen nur ein Zwischenhoch, fragt Manfred Hendriock in seinem Kommentar.

Es war ohne Zweifel ein schwarzer Samstag für Schalke 04. Die 0:3-Niederlage beim 1. FC Nürnberg wirkte wie ein heftiger Schlag in die Magengrube – nicht nur beim Vorhaben, doch noch einen Platz für die Champions League zu ergattern. Gerade hatte Schalke nach den Erfolgen in den vergangenen Wochen wieder Vertrauen gefasst: Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Mannschaft – und auch Vertrauen in Trainer Jens Keller. Dies ist nun alles wieder mit Zweifeln versehen: Es bleibt die Frage, ob es alles nur ein Zwischenhoch war in den vergangenen Wochen? Die generelle Frage, wie nachhaltig die Entwicklung der Mannschaft ist.

War alles nur ein Zwischenhoch?

Mehr noch als durch die ernüchternde Pleite beim Club wurde Trainer Jens Keller aber durch die Spekulationen über eine bevorstehende Verpflichtung von Frankfurts Trainer Armin Veh beschädigt. Am Spieltag hatte die Bild-Zeitung mit ihrer Berichterstattung den Eindruck erweckt, als wäre ein Wechsel von Veh nach Schalke nur noch Formsache. Veh wird seit Wochen mit Schalke in Verbindung gebracht, und S04-Manager Horst Heldt streitet Kontakte auch gar nicht ab. Dies allein wäre auch widersinnig. Veh und Heldt sind seit Jahren gut befreundet, der erfahrene Trainer ist im Sommer vertragsfrei und Schalke braucht noch einen Coach für die kommende Saison – in dieser Gemengelage wäre es fahrlässig von Heldt, wenn er nicht auch bei Veh vorfühlen würde, ob dieser sich einen Wechsel nach Schalke vorstellen kann. Doch eine Entscheidung ist nach unseren Informationen noch nicht gefallen.

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Intern werden in Schalke derzeit vier Namen diskutiert, wenn es um den Trainer für die neue Saison geht. Neben Armin Veh immer noch Mike Büskens, Roberto di Matteo und – nach wie vor – auch Jens Keller. Veh gilt in diesem Quartett ganz sicher nicht als Außenseiter, das bringt schon seine Reputation mit sich. Mit einem Trainer Veh hätte Schalke im Sommer zunächst einmal Ruhe im stets aufgeregten Verein.

Diskussionen um Veh nehmen Fahrt auf

Aber gerade in den letzten Wochen haben sich die Stimmen gemehrt, die auch Jens Keller realistische Chancen auf eine Dauerbeschäftigung einräumen. Den Schalkern imponierte die Beharrlichkeit, mit der Keller die Widerstände von außen abgeschüttelt hat und an der Entwicklung der Mannschaft arbeitet. Nun wird sich zeigen müssen, wie sehr Kellers auch internes Ansehen am schwarzen Samstag beschädigt wurde. Durch die ernüchternde Pleite beim Club – und durch die Spekulationen um Armin Veh. Denn der hockt als potenzieller Nachfolger jetzt quasi in den Startlöchern.