Nürnberg. Der FC Schalke 04 verlor das Auswärtsspiel in Nürnberg mit 0:3, doch nach dem Abpfiff ging es nur um die Frage, wer die Königsblauen in der kommenden Saison trainiert. Der Frankfurter Armin Veh hat zwar gute Chancen - eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.
"Unfassbar", schnaubte Schalke-Manager Horst Heldt nach der 0:3-Niederlage beim 1. FC Nürnberg. "Unfassbar, unglaublich, mir fehlen ein bisschen die Worte." Am liebsten wäre Heldt an diesem Tag wohl im heimischen München geblieben und hätte den wunderschönen Wintertag mit der Familie am Starnberger See verbracht. Und nun das: Am Morgen gab's die "Bild"-Schlagzeile "Veh nach Schalke", am Mittag eine unnötige Klatsche der Schalker Profis - und am Abend wieder neue Spekulationen um den Platz auf der königsblauen Trainerbank.
Wer Schalke in der Saison 2013/2014 trainiert, steht noch nicht fest. "Jens Keller ist und bleibt unser Trainer bis zum Ende der Saison. Dann werden wir eine Entscheidung treffen", sagte Heldt. Schalkes Aufsichtsrats-Vorsitzender Clemens Tönnies ergänzte im Gespräch mit Sport1: "Es ist nichts perfekt." Es gibt keinen unterschriftsreifen Vertrag für einen der vier Kandidaten. Die heißen - wie waz.de mehrfach berichtete - Roberto di Matteo (42), Mike Büskens (44), Armin Veh (52) und Jens Keller (42). Di Matteo und Büskens sind im Moment vereinslos, Vehs Vertrag bei Eintracht Frankfurt läuft am Saisonende aus.
Manager Heldt kann sich Veh als Schalke vorstellen
Kellers Chancen sind nach Informationen von waz.de in den vergangenen Wochen gestiegen - obwohl Schalke im Achtelfinale der Champions League scheiterte. Unter den drei anderen Kandidaten ist Veh nicht der chancenloseste. Heldt bestritt nicht, dass er regelmäßig mit Veh spricht. "Ich habe eine gute Freundschaft mit Armin. Ich mache mich unglaubwürdig, wenn ich sage, dass wir nie Kontakt haben. Ich will nicht leugnen, dass ich ihn gefragt habe, wie es grundsätzlich weitergeht." Gemeinsam holten Heldt und Veh 2007 mit dem VfB Stuttgart den Meistertitel und zogen ins Pokalfinale ein. Deshalb kann sich Heldt seinen Freund auch gut als Schalke-Trainer vorstellen: "Natürlich kann ich das. Wir haben erfolgreich zusammengearbeitet."
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Doch auch die Frankfurter machen sich noch Hoffnungen, Aufstiegstrainer Veh halten zu können. "Ich kann nur sagen, dass wir weiterhin mit Armin in Gesprächen sind", erklärte der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen bei Sport1. Sportdirektor Bruno Hübner sagte: "Ich bin nah dran an Armin und spreche ganz offen mit ihm über den Stand. Ich kann nur sagen, dass da nichts dran ist. Wir sind nach wie vor erster Ansprechpartner, und die Chance ist nach wie vor groß, dass Armin bei uns bleibt. Ich bin weiter sehr zuversichtlich."
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Veh hasst "Rumeiern wie die Pest"
Sollten die Frankfurter im Spiel gegen den VfB Stuttgart am Sonntag (15.30 Uhr, live in unserem Ticker) nicht verlieren und die 40-Punkte-Marke schon nach 26 Spieltagen erreichen, will Veh innerhalb der nächsten zehn Tage entscheiden, ob er bei der Eintracht bleibt. "Rumeiern hasse ich wie die Pest", sagte Veh. Mit einer möglichen Unterschrift auf Schalke hat das nichts zu tun. "Die Entscheidung, ob er bei Eintracht Frankfurt bleibt oder nicht, beinhaltet nicht eine Entscheidung bei Schalke 04", sagte Heldt auf Anfrage von waz.de.