Gelsenkirchen. Team-Kapitän Benedikt Höwedes und Youngster Julian Draxler sind zwei Schalker mit Leib und Seele. Nach dem 2:1-Derbysieg gegen den BVB liefen sie Arm in Arm in Richtung ihrer jubelnden Fans. Beide Spieler sind auf Schalke nicht zu ersetzen. Sie sind die Gesichter des FC Schalke 04.

Sie hüpften Arm in Arm vor ihren Mannschaftskollegen in Richtung der tosenden Nordkurve, sie ballten die jeweils freie Faust und sangen. Sie sangen aus Leibeskräften. „Wer nicht hüpft, der ist Borusse, hey, hey“ – und das sind Julian Draxler und Benedikt Höwedes gewiss nicht. Im Gegenteil. Sie sind Schalker. Sie sind DIE Gesichter 2013 des FC Schalke 04.

Kapitän Höwedes macht Schalke eine Liebes-Erklärung

Mehr denn je nach diesem fantastischen und das Selbstbewusstsein weiter steigernden 2:1-Derbysieg über den Erzrivalen aus Dortmund. Der eine (Höwedes), weil der Klub als einheizendes Element just kurz vor dem Anpfiff die vorzeitige Verlängerung des Vertrags seines Kapitäns bis 2017 bekannt geben durfte. Der andere (Draxler), weil er als mal filigraner, mal kämpfender Regisseur im Mittelfeld nicht nur das Schalker Spiel in die richtigen Bahnen lenkt, sondern derzeit auch als Torschütze überragt.

„Schalke ist ein positiv verrückter Klub, in dem ich mich sehr, sehr wohl fühle“, ließ Höwedes vor dem Spiel in punkto Vertragsverlängerung mitteilen. Von den Emotionen des zweiten Triumphes innerhalb einer Saison gegen den Reviernachbarn übermannt, erklärte er nach dem Abpfiff: „Schalke ist meine Heimat, meine Liebe.“

Und das gilt erst recht für Julian Draxler. Dieser junge 19-Jährige lieferte nach seiner Gala-Vorstellung mit zwei Toren gegen den VfL Wolfsburg ausgerechnet in seinem 100. Pflichtspiel und gegen den BVB mit seinen Könnern Mario Götze sowie Marco Reus den nächsten Beweis seiner Klasse. Draxlers Treffer zur 1:0-Führung (12. Minute), seine herrlichen Pässe oder die aggressiv geführten Zweikämpfe – Schalkes Nummer 31 lieferte die nächste Liebeserklärung an seinen Klub. „Julian trifft den Ball super“, lobte selbst Gäste-Trainer Jürgen Klopp den Königsblauen und Schalkes Coach Jens Keller ergänzte: „Sein Auftritt war sehr, sehr beeindruckend.“

Draxler machte den Schalke-Fans nach dem Schlusspfiff ein weiteres Geschenk

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Einziger klitzekleiner Kritikpunkt: Als Draxler in der 29. Minute nach einem Konter vollkommen frei vor Roman Weidenfeller stand, scheiterte er am BVB-Torwart und verpasste leichtfertig seinen zweiten Treffer.

Weil er allerdings das Duell der Kreativgeister gegen Götze und Reus für sich entschied und an wirklich jeder gefährlichen Situation der Schalker beteiligt war, kreidete niemand Draxler dieses Missgeschick an. Im Gegenteil: Als er in der 82. Minute für Raffael ausgewechselt wurde, standen die Fans auf, applaudierten lautstark und verabschiedeten ihren Derby-Helden.

Die wenigen Minuten auf der Bank reichten „Jule“ allerdings, um nach dem Sieg wieder Vollgas zu geben. Erst hüpfte er Seite an Seite mit

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Höwedes, dann rutschten sie bäuchlings vor die Nordkurve. Und als seine Mannschaftskollegen irgendwann in der Kabine verschwanden, führte Draxlers Weg auf die Tribüne. Mitten hinein in die königsblaue Glückseligkeit – das Trikot verschenken. Als einer von ihnen. „Ein Derbysieg ist das Größte“, sagte Draxler. Der Schalker.