Doha. . Mit schweren Beinen hat sich Schalke 04 beim Wiedersehen mit seinem Ex-Star Raúl zu einem 3:2 (2:2) gegen den katarischen Fußball-Club Al-Sadd aufgerafft. Der ehemalige Publikumsliebling Raúl hätte beinahe ein Tor erzielt. Christoph Moritz musste kurz vor dem Spielende verletzt den Platz verlassen.
Schon zur Halbzeit tauschte Raúl das Trikot mit seinem alten Kumpel Christoph Metzelder, und dann streifte sich der Senor auf dem Weg in die Kabine noch einmal das Schalker Hemd über: Es war ein rührseliges Wiedersehen zwischen Raúl und Schalke am Sonntag beim Testspiel zwischen dem Al Sadd Sports-Club und den Königsblauen.
Und auch auf dem Platz zeigte Raúl beim Schalker 3:2-Sieg, dass er nach einem halben Jahr in der Wüste noch ganz gut drauf ist. In der ersten Halbzeit verhinderte Ralf Fährmann einen Treffer von Raúl, später reagierte Lars Unnerstall bei einem Kopfball des Spaniers so prächtig, dass Raúl sogar applaudierte. Ohne Tor wurde der Senor dann nach 77 Minuten endgültig ausgewechselt.
Schalkes Tore erzielten Klaas-Jan Huntelaar (6.), Julian Draxler (34.) und Benedikt Höwedes (66.), für Al Sadd trafen Ali Assad (43.) und Saeed Abuthaher (44.). Vor dem Spiel hatte Schalke noch eine Erfolgsmeldung zu verkünden: Mittelfeldspieler Marco Höger (23) hat seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2016 verlängert.
Schalkes Moritz gibt Entwarnung
Beinahe hätte Schalke den Sieg im ersten Testspiel unter Jens Keller allerdings teuer bezahlen müssen. Christoph Moritz musste kurz vor Schluss mit einem Golfwagen vom Platz gefahren werden, der Mittelfeldspieler hatte sich das rechte Knie verdreht. Doch eine Stunde später gab Moritz erleichtert Entwarnung: „Es hat zwar geknackt, aber es ist wohl alles okay.“ Der Schalker 3:2-Sieg beim Wiedersehen mit Raúl im Testspiel gegen Al Sadd hatte doch keine bösen Folgen.
Trainer Jens Keller war mit der Leistung nicht unzufrieden: „Die ersten 20 Minuten haben mir sehr gut gefallen. Später hat man dann gemerkt, dass die Jungs vom Training müde sind.“ Vor allem in der Abwehr war zwischenzeitlich die Ordnung flöten gegangen. Der Doppelschlag der Kataris kurz vor der Pause war dem geschuldet. Beim ersten Tor lieferte übrigens Raúl die Vorarbeit. „Es war schön, ihn wiederzusehen. Es geht ihm gut“, berichtete Klaas-Jan Huntelaar.
Für Schalke war es ein ereignisreiches Wochenende im Trainingslager. Manager Horst Heldt trieb die Personalplanungen voran und verlängerte den Vertrag mit Marco Höger vorzeitig um zwei Jahre bis 2016. Abstand genommen hat er von dem Gedanken, in der Winterpause einen Abwehrspieler als Ersatz für den noch verletzten Kyriakos Papadopoulos zu verpflichten. Wenn noch ein Neuzugang kommt, dann nur, falls noch ein Spieler Schalke verlassen sollte. Jefferson Farfan und Edu machten sich nach ihren Visa-Problemen mit drei Tagen Verspätung auf den Weg nach Katar und sollen ab heute mit der Mannschaft trainieren. Und Heldt legte sich bereits fest, dass Schalke auch in den kommenden Jahren das Winter-Trainingslager stets in Doha absolvieren wird: „Die Bedingungen sind hier einfach perfekt.“ Wohl wahr.
Al Sadd SC – Schalke 04 2:3 (2:2)
Tore: 0:1 Huntelaar (6.), 0:2 Draxler (34.), 1:2 Ali Assad (43,), 2:2 Abuthaher (44.), 2:3 Höwedes (66.)
Schalke: Fährmann (46. Unnerstall) – Ayhan (46. Höger), Metzelder (46. Höwedes), Kolasinac, Escudero – Jones (46. Neustädter), Moritz – Barnetta, Draxler (46. Afellay), Meyer (61. Pukki) – Huntelaar (46. Marica)