Doha. . Schalke 04 hat den Vertrag mit Mittelfeldspieler Marco Höger vorzeitig um zwei Jahre bis 2016 verlängert. Abstand genommen hat Schalke von den Überlegungen, in der Winterpause noch einen Ersatz für den verletzten Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos zu verpflichten.

Gute Nachricht für Schalke 04: Mittelfeldspieler Marco Höger (23) hat seinen Vertrag im Trainingslager in Doha vorzeitig um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2016 verlängert. Bei dem Angebot von Schalke habe er gar nicht lange überlegen müssen, sagte Höger: „Für mich ist es ein Traum, hier zu spielen.“ Der Mittelfeldspieler war im Sommer 2011 vom damaligen Zweitligisten Alemannia Aachen zu den Königsblauen gewechselt und ist vor allem durch seine Vielseitigkeit ein enorm wertvoller Spieler. „Außerdem“, lacht Manager Horst Heldt, „hat er sich durch sein wunderschönes Tor im Derby in Dortmund ins Geschichtsbuch unseres Vereins eingetragen.“

Vertragsgespräche mit Höger völlig geräuschlos

Heldt glaubt, dass der 23-Jährige noch über große Steigerungsmöglichkeiten verfügt. „Marco wird immer ein bisschen unterschätzt, das wird ihm nicht gerecht. Er hat einen grandiosen Weg aus der zweiten Liga hinter sich, und der wird nicht aufhören, weil er einen enormen Willen hat.“ In der vergangenen Saison absolvierte er 42 Pflichtspiele für Schalke, wobei er nur zehnmal eingewechselt wurde. Högers Vertrag war noch bis 2014 datiert, seine Verlängerung um zwei Jahre ist mit einer sofortigen Gehaltserhöhung verbunden.

Für Heldt war die Vertragsverlängerung auch deswegen bemerkenswert, weil sie – im Gegensatz zu den Gesprächen mit Klaas-Jan Huntelaar und Lewis Holtby – völlig geräuschlos über die Bühne ging. Die Verhandlungen hätten nicht einmal zwei Monate gedauert.

Heldt will keinen Ersatz für Papadopoulos 

Abstand genommen hat Schalke von den Überlegungen, in der Winterpause noch einen Ersatz für den verletzten Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos zu verpflichten. „Erstens macht Papa gute Fortschritte und zweitens haben wir uns entschieden, dass wir sein Fehlen nicht durch eine externe Verpflichtung auffüllen müssen“, berichtet Heldt. Nach seinen Angaben wird Schalke nur dann noch einen Winter-Neuzugang tätigen, wenn sich durch einen Abgang eine Lücke auftut.

Doch derzeit gibt es keine konkreten Anfragen für einen Schalker Spieler – auch Tottenham Hotspur (Lewis Holtby) und FSV Mainz (Christoph Moritz) haben noch nicht angeklopft, um ihre Sommer-Neuzugänge eventuell schon im Winter loszueisen. „Wir beschäftigen uns erst dann damit, wenn wir Anfragen haben, und das ist bisher nicht geschehen“, sagt Heldt. Die Tür für Anfragen hält er auch nicht ewig offen, weil er nicht kurz vor Schluss der Transferperiode am 31. Januar noch in aller Hektik einen Ersatz besorgen möchte. „Wenn wir einen Transfer tätigen, dann nur einen, der auch über die Saison hinaus Sinn machen würde.“

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So bleibt es möglicherweise bei Rückkehrer Edu als einzigem neuen Spieler im Schalker Kader. Der zuletzt an die SpVgg. Greuther Fürth ausgeliehene Brasilianer reiste am Sonntagnachmittag gemeinsam mit Jefferson Farfan verspätet ins Trainingslager nach Doha nach, wo er am Sonntagabend erwartet wurde. Schalke hat mit Edu noch nicht über dessen Pläne gesprochen, aber falls der Stürmer in der Rückrunde seinen bis Saisonende datierten Vertrag erfüllen möchte, wird er wieder ganz normal zum Kader zählen.

Kein Vorwurf an Farfan und Edu

Heldt stellte am Sonntag noch einmal klar, dass Farfan und Edu für ihre verspätete Anreise ins Trainingslager kein Vorwurf gemacht wird. Das Problem waren vielmehr die komplizierten Einreise-Bestimmungen ins Land des WM-Gastgebers von 2022. Sogar Schalkes Marketing-Vorstand Alexander Jobst hatte zunächst Probleme bei der Einreise, weil er einen israelischen Stempel im Pass hatte – deswegen wollten ihn die Kataris zunächst nicht ins Land lassen.

Für das kommende Jahr will Schalke da noch genauer auf mögliche Fehlerquellen achten, denn für Heldt steht jetzt schon fest, dass die Blauen im Winter künftig zum Stammgast in Katar werden wollen: „Wir haben das auf jeden Fall vor, im nächsten Jahr wiederzukommen. Das wollen zwar viele Vereine, aber zwei haben sich herauskristallisiert, die das auch dürfen.“ Nämlich Schalke und der FC Bayern.