Gelsenkirchen. . Schalkes Mittelfeldspieler Lewis Holtby will sich bis Ende des Jahres entscheiden, wohin seine Zukunft führt. Bisher hat er keine Signale gesendet, seinen Vertrag in Schalke zu verlängern. Dafür buhlen neben englischen Klubs jetzt auch die Bayern um Holtby.

Das Pokerspiel um Jung-Nationalspieler Lewis Holtby ist um eine Variante reicher: Nach Informationen dieser Zeitung hat auch der FC Bayern München seinen Hut in den Ring geworfen, um den 22-Jährigen von Schalke 04 zu verpflichten. Zudem buhlen weiter Klubs aus der englischen Premier League um Holtby, der seine Entscheidung bis Ende des Jahres angekündigt hat. Demnach läuft die Zeit jetzt ab. Und bisher gibt es kein Zeichen dafür, dass der Mittelfeldspieler seinen auslaufenden Vertrag auf Schalke verlängert.

Auch die Bayern buhlen mit

Aus München verlautet, dass die Bayern Holtby ab dem kommenden Sommer zwar unter Vertrag nehmen möchten, um sich die Rechte an dem ablösefreien Spieler zu sichern. Gleichzeitig solle der Kapitän der deutschen U-21-Nationalmannschaft jedoch zunächst an einen anderen Verein ausgeliehen werden, da Holtby in seiner Entwicklung noch nicht so weit sei, um im Star-Ensemble des FC Bayern um einen Stammplatz zu kämpfen. Eine ganz besondere Transfer-Variante – kaum vorstellbar, dass sich Holtby darauf einlässt. Schließlich wurde der Offensivspieler zuletzt, wenn auch im bedeutungslosen Testspiel gegen die Niederlande, wieder für die deutsche A-Nationalmannschaft nominiert.

Und so rücken dann doch wieder die Angebote aus England in den Fokus: Holtby möchte eines Tages in der Premier League spielen; ein aktuelles Interesse wird insbesondere den Tottenham Hotspur und dem FC Liverpool nachgesagt. Wer die besten Karten hat, ist offen. Holtby, dessen englischer Vater ein Fan des FC Everton ist, hat lediglich „eine Entscheidung des Herzens“ angekündigt.

Schalke würde Holtby nur ungern ziehen lassen

Schalke würde den Mann mit der Nummer zehn nur ungern ziehen lassen – wäre letztlich aber machtlos, da der Vertrag ausläuft. Seit mehr als einem halben Jahr bemüht sich Schalke um eine Verlängerung, das erste Mal berichtete diese Zeitung im Frühjahr über die Gespräche. Doch im Sommer bat Holtby um einen Aufschub – er wollte sich erst einmal „nur auf den Fußball konzentrieren“.

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Vor allem in den ersten Wochen der Saison war Holtby einer der großen Gewinner auf Schalke: Er entschied das Rennen gegen Julian Draxler und Ibrahim Afellay um die Raúl-Nachfolge auf der Zehner-Position für sich und erzielte wichtige Tore.

Im Verlauf der Saison verlor er jedoch mehr und mehr seine Form, auch der Vertragspoker schien ihn zu belasten. Und anders als Torjäger Klaas-Jan Huntelaar, der Schalke noch vor Weihnachten nach monatelangen Verhandlungen sein Ja-Wort bis 2015 gab, um sich in der Rückrunde wieder ganz auf den Fußball konzentrieren zu können, hat Holtby bisher noch nicht für Klarheit gesorgt. Und weil sich der Dezember nun dem Ende entgegen neigt, ohne dass der 22-Jährige bisher positive Signale gesendet hätte, stehen die Zeichen wohl eher auf Trennung.

Nie um einen flotten Spruch verlegen

Einblicke mag Holtby freilich bisher nicht dazu geben. Zuletzt zog sich der Blondschopf, der sonst immer so viel Spaß versprüht und nie um einen flotten Spruch verlegen ist, mehr und mehr zurück. Doch im Spätsommer hatte er einmal verraten, was ihn in diesem Jahr antreibt: „Ich wusste, dass diese Saison eine entscheidende in meiner Karriere werden sollte.“ Allem Anschein nach mit dem Sprung zu einem anderen Verein.