Essen. Der FC Schalke 04 hat im Kampf um einen erneuten Startplatz in der Champions League nachgelassen. Die Mannschaft wirkt nicht mehr entschlossen und nicht mehr geschlossen - was zwangsläufig die Frage nach der Rolle des Trainers aufwirft. Ein Kommentar.

Was ist bloß mit Schalke 04 los? Es war wieder so ein Spieltag, an dem sich die Königsblauen hätten stark positionieren können. Stattdessen aber gab es die dritte Auswärtspleite in Serie und die Erkenntnis, dass die Mannschaft nicht nur stagniert, sondern Rückschritte macht.

Rückschritte seien nicht tragisch, hat Trainer Huub Stevens häufig betont, es müsse nur anschließend wieder der Vorwärtsgang eingelegt werden. Aber wo blieb der Lerneffekt nach der unnötigen Niederlage in Hoffenheim und der peinlichen in Leverkusen?

Die Fans diskutieren bei der verzweifelten Suche nach Schuldigen über Fehler von Torwart Lars Unnerstall oder englische Verlockungen für Klaas-Jan Huntelaar und Lewis Holtby. Dabei wirkt die gesamte Mannschaft nicht mehr harmonisch, nicht mehr entschlossen, nicht mehr einfallsreich. Nur wegen des strapaziösen Programms?

Stevens reagiert überempfindlich

Huub Stevens reagiert seit Wochen überempfindlich. Vermutlich, weil auch er das Saisonziel Champions-League-Platz gefährdet sieht. Aus der Mannschaft heraus wird kolportiert, dass der rustikale Trainer und einige Spieler nicht mehr auf einer Wellenlänge lägen. Der Vertrag von Stevens läuft zum Saisonende aus, diese Personalie wollte der Klub in Ruhe klären. Er wird sie in Unruhe klären müssen, wenn die Entwicklung so besorgniserregend bleiben sollte.