Gelsenkirchen. Im Spitzenduell der Bundesliga trifft der FC Schalke 04 am Samstag auf Eintracht Frankfurt. Trainer Huub Stevens warnt vor der mutigen Spielweise der Gäste und hofft einmal mehr auf die Unterstützung der Fans. Ein Kleines Fragezeichen steht hinter Uchida, Metzelder ist fit.
Der Stein, der Schalkes Verantwortlichen am späten Mittwochabend nach dem gelungenen Achtelfinaleinzug in der Champions League von der königsblauen Seele plumpste, war schon gewaltig. Aber dennoch stand in unsichtbarer Schrift über der Mannschaftskabine das Motto für den Rest der Woche: Feiern verboten. Denn getreu der Lebensweisheit: Das Beste kommt zum Schluss, hält das Wochenende in der Bundesliga für das Team von Trainer Huub Stevens noch eine echte Prüfung bereit. Eintracht Frankfurt kreuzt am Samstag (15.30 Uhr/Im Live-Ticker bei DerWesten) in der Arena auf. Und der punktgleiche Aufsteiger hatte die ganze Woche nichts Besseres zu tun, als sich auf dieses Liga-Highlight vorzubereiten. Ein Umstand, der Stevens nicht gerade beruhigt:
„Der Gegner hatte eine Woche Zeit und konnte sich nur mit dieser Aufgabe beschäftigen. Wir dagegen hatten noch ganz schön was zu tun.“ Aber im nächsten Moment beraubt Schalkes Coach seine Spieler gleich einer möglichen Ausrede: „Das muss ein Profi hinbekommen, zwei Spiele in der Woche zu bestreiten, auch wenn es eine Frage der geistigen Frische sein sollte.“
Schalke-Kapitän Höwedes darf in die Innenverteidigung zurückkehren
An der Aufstellung jedenfalls muss der Holländer nicht groß tüfteln, die ergibt sich durch die Gelb-Rot-Sperre von Kyriakos Papadopoulos praktisch von selbst. Obwohl noch ein gewisses Restrisiko bestehe. Der Stevensche Stand von Freitagmittag: „Bislang ist Metze weiter als Uchida, wir müssen die letzten Eindrücke noch abwarten.“ Gut möglich, dass der Schalker Verantwortliche die Gäste vom Main noch ein wenig im Unklaren lassen will. Die üblichen Nebelkerzen vor einem Gipfeltreffen in der Liga.
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Wenn die letzten beschwerdefreien Trainingseindrücke nicht täuschten, dann wird Atsuto Uchida nach seinem Muskelfaserriss wieder die rechte Verteidiger-Position einnehmen, und Kapitän Benedikt Höwedes rückt als Griechen-Ersatz wieder auf seinen innig geliebten Innenverteidiger-Posten. Stabilität wird dort auch vonnöten sein, schließlich präsentiert sich in Reihen der Hessen ein Alexander Meier, der sich mit nunmehr auch schon 30 Jahren auf dem Leistungshöhepunkt wähnt und die Torschützenliste der Liga (neun Treffer) zusammen mit dem Münchner Mario Mandzukic anführt.
Meier wie die Eintracht werden nach einem Drittel der Saison aber auf keinen Fall mehr unterschätzt. Als sich die Mannschaft von Trainer Armin Veh vor zwei Wochen in der Münchner Allianz-Arena präsentierte und 0:2 unterlag, sprach der Branchenführer anschließend vom stärksten Heimgegner bislang und für die Konkurrenz eine deutliche Warnung aus.
Frankfurt wird das eigene Heil gegen Schalke erneut in der Offensive suchen
Natürlich stapelt Armin Veh im Vorfeld tief und wiederholt gebetsmühlenartig das Ziel Klassenerhalt und die dafür anvisierten 40 Punkte: „Ich sehe uns als Außenseiter. Schalke hat eine Mannschaft, die hochkarätig besetzt ist. Ich zähle sie zu den großen Drei neben Bayern und Dortmund.“ Bei allem Respekt werden die Frankfurter ihr Heil in der Arena dennoch in der Offensive suchen, was anderes würde auch nicht zu ihrer Spielphilosophie passen. „Wir werden uns dort nicht einmauern, weil wir uns dann unsere eigenen Chancen nehmen“, bekennt Veh.
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Kollege Stevens, der sicher auf Ibrahim Afellay und Marco Höger verzichten muss, ist jedenfalls auf der Hut und stellt den Gästen ein anerkennendes Zwischenzeugnis aus. „Sie spielen mutig und mit viel Druck nach vorne, sie haben es den Bayern richtig schwer gemacht. Wir werden auch in diesem Spiel wieder die Unterstützung unserer Fans brauchen“, glaubt der Schalker Trainer. Der in dieser Partie übrigens keinen Gedanken daran verschwendet, einem seiner Vielspieler eine Verschnaufpause zu gönnen. Beispiel Lewis Holtby. „Lewis hat auch gegen Piräus wieder unheimlich Meter gemacht“, sieht Stevens bei seinem Mittelfeld-Leichtgewicht keinen Substanzverlust. Und das mit dem Lattentreffer war einfach Pech: „Wenn er ihn reinhaut, schwärmen alle von ihm.“ So ungerecht ist Fußball manchmal.