Gelsenkirchen. Beim 0:2 in Leverkusen bot Schalke 04 die bislang schlechteste Saisonleistung. Am Mittwoch wollen die Königsblauen in der Champions League gegen Piräus deshalb nicht nur den Achtelfinal-Einzug perfekt machen, sondern auch ein Zeichen der Stärke setzen.
Den Chaos-Auftritt von Leverkusen abhaken, das Weiterkommen klarmachen, dem Krisengerede ein Ende setzen: Schalke 04 hat im zweiten Gruppen-Endspiel der Champions League am Mittwoch gegen den griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus (20.45 Uhr/Sky und im DerWesten-Ticker) klare Ziele vor Augen. Ein Zeichen der Stärke zu setzen ist den Königsblauen nach dem peinlichen 0:2 bei Bayer fast ebenso wichtig wie die Qualifikation für die K.o.-Phase. Dazu muss ein Sieg her.
„Wir wollen den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale schaffen und wieder das zeigen, was wir können. So etwas wie gegen Leverkusen passiert uns kein zweites Mal“, sagte Nationalspieler Roman Neustädter.
„Wir können es auf jeden Fall nur besser machen“
In einer einstündigen Teamsitzung am Sonntagmorgen hatten die Schalker die Pleite von Leverkusen, die ein Streit vor laufenden Kameras zwischen Coach Huub Stevens und Jefferson Farfan abgerundet hatte, aufgearbeitet. In den Trainingseinheiten danach verbreiteten die lachenden und flachsenden Profis fast demonstrativ Aufbruchsstimmung.
„Was sollen wir machen? Etwa in Tränen ausbrechen? Wir haben über die Situation gesprochen, und jetzt müssen wir die Sache auch abhaken“, sagte Mittelfeld-Abräumer Jermaine Jones: „Dass der eine oder andere frustriert ist, gehört dazu und zeigt doch nur, dass alle heiß sind. Das ist ein gutes Zeichen.“ Auch Sportdirektor Horst Heldt, der seiner Elf nach dem Spiel bei Bayer noch „kollektives Versagen“ vorgeworfen hatte, blickt der Aufgabe positiv entgegen: „Wir können es auf jeden Fall nur besser machen.“
Mangels Alternativen wird Stevens gegen den souveränen Tabellenführer der griechischen Liga, der ebenfalls noch auf ein Achtelfinalticket hofft, wohl dieselbe Startelf wie in Leverkusen aufbieten. Flügelstürmer Ibrahim Afellay (Zerrung im Oberschenkel) fällt ebenso aus wie Marco Höger (Syndesmose-Anriss) und Rechtsverteidiger Atsuto Uchida (Muskelfaserriss).
Stevens vertraut Klaas-Jan Huntelaar
Volles Vertrauen setzt der Trainer weiterhin in seinen niederländischen Landsmann Klaas-Jan Huntelaar, der in der Bundesliga seiner Form weit hinterläuft und seit 580 Minuten auf ein Tor wartet, in der Königsklasse aber in bislang allen vier Spielen getroffen hat. „Das Leverkusen-Spiel können wir nicht mehr ändern. Jetzt zählt nur noch Piräus“, sagte der Torschützenkönig der Vorsaison, der in der laufenden Bundesliga-Serie erst drei Treffer erzielt hat.
Ein weiteres Lebenszeichen des „Hunters“ in der Champions League käme den Schalkern gerade recht. Olympiakos, das im Hinspiel beim 2:1-Sieg des Bundesligisten extrem schwach aufgetreten war, hat sich längst stabilisiert. Die beiden letzten Champions-League-Spiele haben die Griechen gewonnen, die heimische Liga dominieren sie nach Belieben. Sollte die Stevens-Elf, die beim 2:2 gegen den FC Arsenal ihren ersten Achtelfinal-Matchball vergeben hatte, erneut nicht gewinnen, wird das letzte Gruppenspiel am 4. Dezember bei HSC Montpellier zur Zitterpartie.
Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:
Schalke: Unnerstall - Höwedes, Papadopoulos, Matip, Fuchs - Jones, Neustädter - Farfan, Holtby, Draxler - Huntelaar. - Trainer: Stevens
Piräus: Carroll - Torosidis, Contreras, Manolas, Holebas - Maniatis, Modesto - Abdoun, Fuster, Machado - Mitroglou. - Trainer: Jardim (sid)