Leverkusen. Fassungslos verließen die Schalker nach der 0:2-Niederlage die Arena in Leverkusen. Nach der schwachen Vorstellung der Königsblauen verschonten Trainer Huub Stevens und Manager Horst Heldt ihre Spieler nicht. Wir haben die Stimmen gesammelt.

Huub Stevens (Trainer FC Schalke 04): „Wir haben darum gebettelt, dieses Spiel zu verlieren. Das war ein kollektives Versagen. Ich hätte neun Spieler auswechseln können. Einer von den beiden, die ich nicht auswechseln wollte, bekommt die Gelb-Rote Karte.“

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Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): „Ich kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal ein so schlechtes Spiel abgeliefert haben wie heute. Wir haben absolut verdient verloren. Heute war ein kollektives Versagen vorhanden. Da haben wir sogar gegen den FC Bayern besser gespielt als heute. Es war enttäuschend, wie wir aufgetreten sind. Zu keiner Sekunde hatte ich das Gefühl, dass hier etwas zu holen ist. Wir hatten von elf Spielern nur zwei, die Normalform gebracht haben. Ansonsten war nichts vorhanden, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat. Vielleicht hat uns die geistige Frische gefehlt.“

Heldt über die zahlreichen englischen Wochen: „Ich glaube, das Problem ist, dass wir bis Donnerstag nur vier Leute auf dem Trainingsplatz hatten. Man hat gesehen, dass viele an ihre Grenzen gekommen sind. Trotzdem muss jeder wieder in die Spur kommen.“

Heldt über Lars Unnerstall: „Er hat nach dem 1:0 die eine oder andere Chance vereitelt, sonst wäre schon früher das 2:0 gefallen. Am Ende hat er sogar noch einen Elfmeter gehalten.“

Heldt über die Tabellensituation: „Wir haben heute gegen einen direkten Konkurrenten verloren. Das und die Art und Weise sind ärgerlich. Was in der Tabelle über uns passiert, ist nicht so wichtig.“

Heldt über Leverkusen: „Die Leverkusener haben das clever gemacht. Sie haben sich hinten reingestellt und dann mit ihren schnellen Leuten gekontert. Wir sind immer wieder darauf reingefallen, haben eine Vielzahl von Fehlpässen produziert. Genau das, was sie sich erhofft haben, ist auch eingetroffen. Eigentlich hätten wir vor dem ersten Tor schon 2:0 oder 3:0 hinten liegen können.“

Heldt über die zwei Spieler in Normalform: „Es bringt nichts, auf einzelne Namen einzugehen. Ich wollte verdeutlichen, dass es nichts zu gewinnen gibt, wenn neun ihre Normalform nicht bringen. Durch die Einwechselungen wurde es nicht besser, insgesamt waren also mehr als neun nicht in Form.“

Heldt über den Disput zwischen Huub Stevens und Jefferson Farfan: „Das war nebensächlich und zweitrangig für uns. Das hat außerhalb des Platzes stattgefunden. Das war aber vielleicht das bewegendste in unserem Spiel."

Heldt über das Spiel gegen Piräus am Mittwoch (20.45 Uhr, live im DerWesten-Ticker): „Wir müssen das Ergebnis gemeinsam wegstecken. Am Mittwoch wartet ein anderes Spiel, ein anderer Gegner.“

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Lars Unnerstall (FC Schalke 04): „Wir haben im Aufbau zu viele Fehler gemacht und es so Leverkusen einfach gemacht. Wir haben heute alle nicht das gebracht, was wir können. Wir sollten nicht in erster Linie auf Bayern gucken, sondern darauf, dass wir nicht überholt werden. Deshalb war es ärgerlich, dass wir uns nicht absetzen konnten.“

Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): „Das war das schlechteste Spiel von unserer Seite in dieser Saison. Am Anfang haben wir noch versucht, nach vorn zu spielen. Die zweite Halbzeit war gar nichts. Doch dieses Spiel ist jetzt verloren und man kann es nicht mehr ändern. Jetzt müssen wir auf Mittwoch schauen. Da haben wir ein wichtiges Spiel gegen Olympiakos Piräus.“

Huntelaar über den Einfluss des Bayern-Spiels: „Wir gucken nicht nach unten, nicht nach oben. Wir haben das Bayern-Spiel bis zur 60. Minute gesehen, dann haben wir uns vorbereitet auf unser Spiel.“

Huntelaar über seinen Frust in der niederländischen „Elftal“: „Ich habe nichts dazu zu sagen.“

Benedikt Höwedes (FC Schalke 04): „Wir haben das Spiel verdient verloren. Das tut weh, aber das müssen wir einsehen. Wir haben im Spielaufbau viele Fehler gemacht und Leverkusen zu Kontersituationen eingeladen. Es sind unheimlich viele Fehler passiert, die uns sonst nicht passieren. Heute hat uns das das Genick gebrochen. Wir wussten, dass die Leverkusener konterstark sind. Genau das haben wir nicht verhindern können.“

Höwedes über das Champions-League-Spiel: „Wir sind Zweiter in der Bundesliga und sollten nicht alles schwarz malen. Wir müssen in der Champions League zusehen, dass wir eine gute Leistung zeigen und vielleicht frühzeitig das Achtelfinale erreichen. Natürlich müssen wir uns heute ärgern und hinterfragen, aber ab Sonntagmittag müssen das abhaken.“

So analysieren die Leverkusener das Spiel gegen Schalke 

Sascha Lewandowski (Trainer Bayer Leverkusen): „Es war von unserer Mannschaft eine in allen Belangen überzeugende Leistung. Die Einsatzfreude, defensiv und offensiv, war überzeugend - taktisch war es richtig gut umgesetzt. Es war wichtig, dass wir Schalke über 90 Minuten keine Räume anbieten. Es war wichtig, die interessanten Passwege zu verschließen. Es war wichtig, bei eigenem Ballbesitz schnell umzuschalten und das eigene Angriffsspiel nach vorn zu bringen. Die Balance zu halten, ist nicht einfach.“

André Schürrle (Bayer Leverkusen): „Wir haben sehr gut gespielt. Wir haben die Schalker kommen lassen und dann eiskalt zugepackt und clever gekontert. Der Sieg ist in meinen Augen völlig verdient.“