Marl. . Der 33-Jährige zeigt bei seinem Comeback eine starke Leistung im Tor des FC Schalke 04 II. Auch Sead Kolasinac überzeugt beim 5:1 in Hüls, nicht nur wegen seiner zwei Tore.
Dass der FC Schalke 04 II am Samstag in einer vorgezogenen Partie der Fußball-Regionalliga mit 5:1 (1:0) beim VfB Hüls gewann und sich vom sechsten auf den dritten Tabellenplatz verbesserte, geriet fast zur Nebensache. Am Badeweiher drehte sich nahezu alles um Timo Hildebrand, der nach seiner Kapselverletzung im rechten Knie erstmals seit sechs Wochen wieder zwischen den Pfosten stand, um Spielpraxis zu sammeln. Eine Woche vor dem Revier-Derby in der Bundesliga bei Borussia Dortmund stellte der 33-Jährige unter Beweis, dass er wieder voll belastbar ist und nichts von seinem Können eingebüßt hat. Am einzigen Gegentor durch Volkan Okumak war er machtlos.
„Ich bin bereit für nächste Woche“, teilte der ehemalige Nationaltorhüter nach den 90 Minuten am Rande des Marler Chemieparks mit. Ob Huub Stevens ihn am Samstag im Signal-Iduna-Park ranlässt oder ob Lars Unnerstall den Vorzug erhält, bleibt abzuwarten. Schalkes Torwart-Trainer Holger Gehrke, der unter den 1250 Zuschauern weilte, wird seinem Chef jedenfalls nur Gutes über Timo Hildebrand berichten können.
Timo Hildebrand und Sead Kolasinac ragten heraus
In der ersten Halbzeit hatte der WM-Teilnehmer von 2006 noch ausreichend Gelegenheit, den Gesängen des zahlreich erschienenen Anhangs zu lauschen. Erst unmittelbar vor dem Pausenpfiff musste er erstmals eingreifen und einen Ball von David Piorunek abfangen. Eine für ihn einfache Übung. Schwieriger wurde es zu Beginn der zweiten Hälfte, als er innerhalb einer Viertelstunde dreimal gegen den früheren Schalker Christian Erwig klärte.
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Den meisten Applaus bekam Timo Hildebrand für seine Fußabwehr zwei Minuten nach Wiederbeginn. „Unglaublich, wie er diesen Schuss von mir pariert hat“, meinte Christian Erwig. „Er kommt halt aus der Bundesliga. Ich glaube nicht, dass ein Regionalliga-Torhüter diesen Ball gehalten hätte.“
Worte des Lobes über Timo Hildebrand fand auch Schalkes Trainer Bernhard Trares. „Er hat auch in hektischen Momenten souverän agiert und mit dazu beigetragen, dass die Abwehr sehr gut stand“, resümierte er. „Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Sie hat eine tolle Leistung gezeigt.“
Neben Timo Hildebrand ragte auch die zweite Leihgabe aus dem Bundesliga-Team heraus: Sead Kolasinac. Der 19-Jährige war mit seinen Aufgaben im defensiven Mittelfeld offensichtlich nicht ausgelastet. Er schaltete sich vor allem in der zweiten Hälfte immer wieder in das Angriffsspiel ein, erzielte zwei Treffer selbst und bereitete einen weiteren vor. Überragend war sein Heber über den Hülser Schlussmann Tobias Rantzow zum 3:0.
In dieser Phase funktionierte bei den Gästen fast alles. Das war in der ersten Halbzeit nicht so. Die Schalker demonstrierten ihre spielerischen Vorteile, aber arbeiteten sich kaum Tormöglichkeiten heraus. Das 1:0 durch Alexander Langlitz resultierte aus einem von Dirk Jasmund an Manuel Torres verursachten Foulelfmeter.
Torres sorgt für den Endstand
Erst nach dem 2:0 durch Sead Kolasinac nach einer Ecke von Sebastian Hertner hatten die Knappen leichtes Spiel. Die Hülser gaben zum Ärger von Trainer Martin Schmidt ihre Ordnung auf und erstarrten zeitweise wie das Kaninchen vor der Schlange – wie beispielsweise vor dem 1:4, als Philip Türpitz eine sehenswerte Schalker Ball-Stafette über mehrere Stationen erfolgreich abschloss. Für den Endstand sorgte Manuel Torres.
„Wir haben die nötige Geduld und Ruhe gehabt, um einen Gegner wie Hüls zu knacken“, sagte Bernhard Trares. „Das ist uns besser gelungen als vor Wochen im Spiel gegen Bochum II, das trotz unserer Überlegenheit nur 0:0 endete. Diesen Samstag hat sich unser Team mit seinen Toren eindrucksvoll belohnt.“
VfB Hüls - FC Schalke 04 II 1:5 (0:1)
Tore: 0:1 Alexander Langlitz (30., Foulelfmeter), 0:2, 0:3 Sead Kolasinac (53., 65), 1:3 Volkan Okumak (70.), 1:4 Philip Türpitz (77.), 1:5 Manuel Torres (84.).
FC Schalke 04 II: Hildebrand, Langlitz, Sabah, Uaferro, Hertner, Kolasinac, D. Müller, Klingenburg (68. Max), Torres, Caillas (79. Pas. Schmidt), Biada (62. Türpitz).