Gelsenkirchen. . Nach dem Schalker Vier-Punkte-Auftakt in der Bundesliga und dem Pokalspiel-Sieg hätte Roman Neustädter lieber sofort weitergespielt. „Ich glaube, dass alle heiß sind“, sagt der Neuzugang von Borussia Mönchengladbach.
Beim Boxen am Samstag hat sich Schalkes Roman Neustädter gelangweilt. „Ich habe auf einen K. o. gewartet“, sagt der 24-Jährige. Die A-Jugendlichen Kaan Ayhan, Axel Borgmann und Max Meyer trainieren mit den Profis. Zwölf Feldspieler und zwei Torhüter.
Wer so viele Nationalspieler hat wie der FC Schalke 04, kann schon mal Probleme bekommen, wenn Länderspiele auf dem Programm stehen. Und so war die Einheit am Dienstagvormittag auch eine sehr übersichtliche: Zwölf Feldspieler, zu denen auch die A-Jugendlichen Kaan Ayhan, Axel Borgmann und Max Meyer gehörten, sowie die Torhüter Lars Unnerstall und Ralf Fährmann durfte Trainer Huub Stevens um sich herum versammeln.
Einer, der trainieren muss und darf, ist Roman Neustädter. Dem 24-Jährigen, der vor dieser Saison von Borussia Mönchengladbach gekommen ist, passt diese Pause auch nicht wirklich. Obwohl er sich dann doch darüber freut, dass er am Samstag und Sonntag frei hat. „Ich werde nach Hause fahren, nach Mainz zu meiner Familie“, sagt er. „Meine Oma aus Russland ist auch da.“ Nach dem Vier-Punkte-Auftakt in der Bundesliga und dem Pokalspiel-Sieg hätte er aber lieber sofort weitergespielt. „Ich glaube, dass alle heiß sind“, sagt er.
Vorher jedoch müssen Roman Neustädter und seine Kollegen, die nicht mit ihren Nationalteams unterwegs sind, noch ein bisschen trainieren und auch noch eine Testpartie absolvieren, nämlich am Freitagabend (19 Uhr) im Siegener Leimbachstadion gegen den Oberligisten TuS Erndtebrück. „Das ist ein Spiel, das wir auch sehr ernst nehmen, um im Rhythmus zu bleiben“, sagt Schalkes Nummer 33.
Neustädter freut sich über Afellay
Das Training mit der kleinen Gruppe hat allerdings auch Vorteile. „Die jungen Spieler sind dabei, und wir können individueller arbeiten“, sagt Roman Neustädter, der sich freut, dass er nun auch Ibrahim Afellay regelmäßig neben sich hat. „Ein Super-Spieler. Man sieht direkt seine Qualitäten“, sagt er. „Er ist sehr offen und sehr lustig, und ich hoffe, dass er sehr schnell deutsch lernt.“ Und für Roman Neustädter wäre es logisch, wenn der Niederländer in diesen Tagen nicht auf Schalke wäre. „So’n Klasse-Spieler“, sagt er, „gehört in die Nationalmannschaft. Aber so ist es umso besser für uns.“ Ob Bondscoach Louis van Gaal diese Meinung irgendwann teilen wird?
Und wer weiß? Vielleicht wird auch Roman Neustädter irgendwann das Trikot der Nationalmannschaft tragen. Nach seinen ersten Wochen in Gelsenkirchen und dem Saisonauftakt ist er jedenfalls – das ist nicht zu übersehen – sehr zufrieden. Obwohl er sich am Samstagabend, als die Schalker Mannschaft in Oberhausen beim Boxkampf zwischen Felix Sturm und dem Australier Daniel Geale war, etwas Besseres hätte vorstellen können. „Das war ein bisschen langweilig, nicht so mein Ding“, sagt der Mittelfeld-Mann. „Ich habe auf einen K. o. gewartet.“
Kommt Michael Ratajczak nach Schalke?
Es hat zwar vor dem 3:1 gegen den FC Augsburg bei Hannover 96 nur zu einem 2:2 gereicht, „aber für mich war es ein perfekter Start, ich habe dreimal gespielt“, sagt Roman Neustädter. Zweimal in der Bundesliga und einmal im DFB-Pokal. Er fühlt sich wohl. Und er weiß, dass die Konkurrenz im Schalker Kader immens ist. „Deshalb werde ich weiter Gas geben und versuchen, meinen Platz zu verteidigen.“
Während die Trainingseinheit für die Feldspieler nach etwas mehr als einer Stunde vorbei ist, macht ein Trio auf dem Rasen weiter: Torwart-Trainer Holger Gehrke mit Lars Unnerstall und Ralf Fährmann, denen möglicherweise weitere Konkurrenz droht. Nachdem sich Timo Hildebrand am Knie verletzt hat und wohl länger fehlen wird, soll es Schalker Kontakte zum vereinslosen Michael Ratajczak geben. Der 30-Jährige, der in der vergangenen Saison bei Fortuna Düsseldorf unter Vertrag gestanden hat, wird jedoch auch beim FC Bayern München gehandelt, weil dort der Torwart der Schalker Meister-A-Jugend, Lukas Raeder, nach einem Kreuzbandriss ein halbes Jahr ausfallen wird.