Gelsenkirchen. . Klaas-Jan Huntelaar hat leichte Probleme mit seinem linken Sprunggelenk und Kyriakos Papadopoulos empfohlen, beim FC Schalke 04 zu bleiben. „Mein Bauchgefühl sagt, dass er bleibt“, sagt er. Der Niederländer selbst wird sich frühestens im September entscheiden.
Slalom-Läufe mit Ball am Fuß, Slalom-Läufe mit zwei Bällen in den Armen, Slalom-Läufe einfach nur so. Flink bewegt sich Klaas-Jan Huntelaar beim Training des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 am Mittwoch durch den Stangen-Parcours. Wieselflink. Als jedoch der letzte Teil der Vormittag-Einheit ansteht, macht der 29-Jährige nicht mit. Der Stürmer spielt nicht Fußball, er läuft nur noch – gemeinsam mit Marco Höger, der eh nur ein reduziertes Programm absolviert hat, und Sergio Escudero.
Farfán und Metzelder wieder dabei
Was ist los? „Nichts Schlimmes“, sagt Klaas-Jan Huntelaar. Er habe ein paar kleine Probleme mit seinem linken Sprunggelenk. Also braucht sich im Lager der Königsblauen, bei denen auch Jefferson Farfán und Christoph Metzelder wieder die komplette Einheit beestritten haben, niemand Sorgen zu machen. Oder doch? Klar. Es stellt sich wiederholt die Frage, wie es mit dem Bundesliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison weitergehen wird. Der niederländische Nationalstürmer schmunzelt. Und zunächst wiederholt er ein paar bekannte Sätze. Erstens: „Es ist nicht viel zu sagen.“ Zweitens: „Ich konzentriere mich auf die Spiele.“ Drittens: „Ich kann mich nur wiederholen: Man muss abwarten.“
Klaas-Jan Huntelaar, dessen Vertrag bei den Königsblauen 2013 auslaufen wird, vermeidet deutliche Sätze. Zumindest versucht er das. Momentan, sagt er dann, sei das Thema ruhig. Was dazu führt, dass die Journalisten, die vor ihm stehen, bohren. „Ach“, erzählt er, „zuletzt haben wir Anfang August gesprochen.“ Irgendwie hat es den Anschein, als stünde ein grober Rahmen. Klaas-Jan Huntelaar weiß also, was er an Gehalt bekäme, wenn er seinen Vertrag vorzeitig verlängerte? „Ich habe“, sagt er aber, „noch nicht über Geld gesprochen.“
Worüber dann? Es bleibt wohl ein Geheimnis. Es ist jedoch alles andere als ein Geheimnis, dass Klaas-Jan Huntelaar seine Unterschrift ganz entscheidend auch von den Perspektiven beim FC Schalke 04 abhängig machen wird, dass er deshalb auch vor dem Ende der Transferperiode am 31. August keine Entscheidung treffen beziehungsweise bekannt geben wird. Er ist ehrgeizig, er will Titel holen, und dazu braucht er ein starkes Team. „Genau“, sagt er. „Sehr gut verstanden.“
"Russische Liga besser als die deutsche"
Ein Teil dieser starken Mannschaft könnte Kyriakos Papadopoulos sein, für den Zenit St. Petersburg bereit sein soll, 20 Millionen Euro Ablösesumme auf den Tisch zu blättern. „Mein Bauchgefühl sagt, dass er bleibt“, erzählt Klaas-Jan Huntelaar und macht kein Geheimnis daraus, dass er dem 20-jährigen Griechen empfohlen habe zu bleiben. „Ich versuche, ihm ein bisschen zu helfen. Die russische Liga ist nicht besser als die deutsche“, sagt er, ohne zu verhehlen, dass er auch Verständnis für den Verein hätte, sollte dieser Kyriakos Papadopoulos verkaufen. Obwohl „das kein gutes Signal für die Mannschaft wäre“, sagt Klaas-Jan Huntelaar. Und es wäre schon gar kein gutes Signal für ihn.
Während ein paar Meter weiter im Sand die Duos Christoph Metzelder/Christoph Moritz sowie Lars Unnerstall/Markus Zetlmeisl versuchen, den Olympiasiegern Julius Brink und Jonas Reckermann nachzueifern, blickt Klaas-Jan Huntelaar auch noch einmal auf den Bundesliga-Start bei Hannover 96 zurück, auf das 2:2, mit dem er längst nicht zufrieden ist. „Wir waren über zwei Hälften die bessere Mannschaft und hätten drei Punkte mitnehmen müssen“, sagt er. „Wenn man das aber nicht macht, fehlt etwas.“ Was jedoch gefehlt hat, verrät er nicht.
Am Samstag spielt Schalke gegen Augsburg
Nichtsdestotroz sollte es für die Partie am kommenden Samstag (15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) gegen den FC Augsburg ein klares Ziel geben. „Normalerweise müssen wir zu Hause drei Punkte holen“, betont Klaas-Jan Huntelaar. Dabei könnte es wieder so sein, dass zwei Junge – nämlich Lewis Holtby (21) und Julian Draxler (18) – in der ersten Saison nach Raúl seine Zulieferer sein werden. Er ist jedoch (noch) nicht bereit, in die große Lobhudelei einzustimmen. „Sie können sich noch steigern“, sagt er, um gleich einen Gruß an Manager Horst Heldt hinterherzuschicken: „Sie brauchen aber auch gute Spieler um sich rum, um den Druck wegzunehmen.“