Gelsenkirchen. Schalkes Nachwuchsmann Sead Kolasinac ist offenbar fest im Bundesligakader eingeplant. Vor wenigen Tagen erfuhr er von Trainer Huub Stevens, dass er auch ins zweite Trainingslager der Königsblauen nach Österreich mitfahren darf.
Drei Tage Freizeit genossen die Profis des FC Schalke 04, doch am Dienstagnachmittag floss der Schweiß in Strömen. Trainer Huub Stevens zeigte kein Pardon und ließ seinen kompletten Kader eindreiviertel Stunden trainieren. Abwechselnd mit Ball, aber auch mit Liegestützen.
Aber manche lassen sich auch davon einfach nicht kaputt kriegen. Als Sead Kolasinac anschließend die Getränkebox vom Rasen schleppte, machte er immer noch ein fröhliches Gesicht. Der 19-Jährige scheint wirklich über die Bärenkräfte zu verfügen, die seine Statur versprechen. „Kein Problem, auch bei der U19 haben wir unter Norbert Elgert nicht anders trainiert“, stellt er seinem Nachwuchscoach, mit dem er vor einigen Wochen noch die deutsche A-Jugendmeisterschaft feierte, ein gutes Abschlusszeugnis aus.
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Kolasinac ist fit, Kolasinac ist willig, viel bei den Profis zu lernen – und offensichtlich ist er im Bundesligakader fest eingeplant. Vor wenigen Tagen hat er von Trainer Huub Stevens erfahren, dass er auch mit ins zweite Trainingslager nach Kärnten fahren wird. Natürlich vor allen Dingen, um zu lernen und nicht, um irgendwelche Ansprüche zu stellen: „Die Qualität sowie die Quantität bei den Senioren ist schon eine andere, aber ich habe mir schon vieles abgeguckt.“
Vorbilder hat er zwei in der Mannschaft: Jermaine Jones in erster Linie, der ihm so manchen wertvollen Tipp gibt, und auch Kyriakos Papadopoulos, mit dem er ein Double-Leben führt: „Ja, das habe ich schon von vielen gehört, dass wir uns ähneln“, meint der Nachwuchsmann über den kaum Älteren. Wenn die europäischen Spitzenvereine – inzwischen soll auch Real Madrid interessiert sein – tatsächlich einmal ernsthaft Jagd auf den Griechen machen sollten, dann könnte ihn Kolasinac tatsächlich auch auf dem Feld vertreten, seine Lieblingsposition ist eindeutig in der Innenverteidigung. Aber seine Vielseitigkeit bringt es auch mit sich, dass er in der Vorbereitung schon auf vielen Positionen ausprobiert worden ist, was kein Nachteil sein muss: „Wenn man flexibel einsetzbar ist, kann das nur von Vorteil sein“, hat das Talent schon richtig erkannt.
Und für die nötigen Positionskämpfe innerhalb des großen Kaders kann er ja seinen Mentor Jermaine Jones fragen, der im Team erster Ansprechpartner ist. Auch wenn er seine Erwartungen an die kommende Bundesligasaison eher behutsam formuliert: „Ich kann noch nicht irgendwelche Ansprüche stellen, wenn ich meine Leistung bringe, wird alles andere die Zeit ergeben“, glaubt er an seine nicht allzu ferne Chance.
Schalke-Stürmer Pukki will "wieder angreifen"
Glaubt hier einer an seine große Zukunft, so sieht der Fall bei Teemu Pukki etwas anders aus. Seit einem Jahr ist der Finne nun auf Schalke, aber so richtig angekommen ist er noch nicht. Bescheiden, fast scheu, erwartet er die Fragen der Medienkollegen. Die letzten Tage hat er in der Heimat noch einmal Kraft getankt für den Konkurrenzkampf, den er gegen einen Klaas-Jan Huntelaar und der Stevenschen Ausrichtung mit einer Spitze kaum gewinnen kann. „Ende letzter Saison war ich müde, ich hatte zuvor eineinhalb Jahre quasi durchgespielt. Doch jetzt will ich wieder angreifen“, verspricht der Publikumsliebling. Die Konkurrenz zu Huntelaar scheut er nicht: „Wir haben viele Spiele diese Saison, da gibt es viele Gelegenheiten.“ Auch für Pukki?