Gelsenkirchen. Vor der Abschieds-Gala für Raúl geht es für Schalke 04 um drei eminent wichtige Heimpunkte gegen Hertha BSC Berlin. Farfans Verlängerung hätte Signalwirkung.
Der Abschied vom Weltstar rückt unwiderruflich näher, aber er soll erst nach dem Abpfiff der 90 Minuten gegen Hertha BSC mit einer gebührenden Feier über die Arena-Bühne gehen: Letztes Heimspiel in Königsblau mit Raúl – in den neuen Heimspieltrikots der kommenden Saison übrigens, für den Spanier allerdings das letzte textile Souvenir an alter Wirkungsstätte.
Doch nichts soll bis dahin die Konzentration auf die für beide Seiten eminent wichtige Partie rauben: Für die Berliner ist es eins von zwei Endspielen, um doch noch den Relegationsplatz zu erreichen. Und für Schalke? Nun, ein Heimsieg vorausgesetzt, könnte Platz drei endgültig zementiert werden. Nämlich dann, wenn Mönchengladbach parallel gegen Augsburg nicht über ein Unentschieden hinauskäme. Dann hätte die Mannschaft von Trainer Huub Stevens vor dem Saisonfinale drei Punkte und (mindestens) vier Tore Vorsprung auf den Rivalen vom Niederrhein.
Heldt hofft auf Planungssicherheit
Und dann hätte auch Manager Horst Heldt die erhoffte Planungssicherheit bei garantierter Champions-League-Teilnahme, um alle weiteren Verhandlungsziele mit den Spielern anzugehen. Bis dahin plant Schalkes sportliche Führung im dualen System: Worst Case- und Best-Case-Szenario. Wobei bei Rang vier immer man vom Worst Case – der lediglichen Qualifikation für die Europa League – ausgehe.
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Wie es auch komme, Horst Heldt plant auf jeden Fall, Qualität im Kader hochzuhalten und Quantität abzubauen. „Wir haben immer noch zu viele Spieler im Kader, das schafft ein gefährliches Klima“, so Heldt über die ganzen Deacs und Annans, die nach der Saison wieder auf der Schalker Matte stehen und auf ihre noch laufenden Verträge hinweisen. In intensiven Gesprächen mit ihren Beratern ist Schalkes sportlicher Berater momentan darum bemüht, den einen oder anderen von der Gehaltsliste streichen zu können, notfalls auch mit Abfindungen. „Bei allen ist Bewegung drin, aber es gibt noch keinen Abschluss“, so Horst Heldt zu den laufenden Gesprächen.
Signal für Klaas-Jan Huntelaar
Dafür steht er bei Jefferson Farfan nach dessen Sinneswandel kurz vor der Vertragsverlängerung: „Jeff will unbedingt bleiben, das hat er uns durch seinen Berater signalisiert, und bis auf wenige Punkte sind wir uns auch einig.“ Möglich geworden sei diese überraschende Kehrtwende auch durch das besonnene Verhalten der Fans, die ihren Jeff in Zeiten des gescheiterten Vertragspokers nicht fallen gelassen haben. „Da gab es keine verletzenden Äußerungen von den Rängen, was ganz wichtig war’“, lobt Heldt. Sollte die Personalie Farfan in trockenenen Tüchern sein, könnte dies auch das entscheidende Signal für Klaas-Jan Huntelaar sein, dass die Konkurrenzfähigkeit gewahrt bliebe. Auch für die Champions League.