Bilbao. An den 5. April 2011 erinnert sich auch Horst Heldt bestens. Es war das erste Champions-League-Spiel, bei dem er nicht nur auf dem Papier, sondern auch hochoffiziell im Amt war. DerWesten sprach vor dem Viertelfinale-Rückspiel bei Athletic Bilbao mit dem 42-Jährigen.

Klar: An den 5. April 2011 erinnert sich auch Horst Heldt bestens. Es war das erste Champions-League-Spiel, bei dem er nicht nur auf dem Papier, sondern auch hochoffiziell im Amt war. Als Manager des FC Schalke 04. Trainer war damals Ralf Rangnick. Und dann erlebte er einen Sensationssieg im Viertelfinal-Hinspiel, das 5:2 bei Inter Mailand. DerWesten sprach vor dem Viertelfinale-Rückspiel der Europa League bei Athletic Bilbao (21.05 Uhr/live im DerWesten-Ticker) mit dem 42-Jährigen.

Herr Heldt, einige Spieler glauben wieder an ein Schalker Wunder. Tun Sie das auch, nachdem Sie nach dem Hinspiel eigentlich keine Hoffnung mehr gehabt haben?

Heldt: Wir waren beim Hinspiel ja eigentlich auf einem sehr guten Weg. Bis zur letzten Viertelstunde oder den letzten 20 Minuten.

Aber dann.

Heldt (schmunzelt): Deshalb sollten wir erst mal ein bisschen demütig sein und auch nicht von einer Pflichtaufgabe sprechen. Wir werden versuchen, ein gutes Spiel abzuliefern. Aber nur durch Schönreden wird unsere Ausgangsposition nicht besser.

Sie haben also noch Hoffnung?

Heldt: Wer die Mannschaft zuletzt gesehen hat, der weiß, dass sie keinen Ausflug macht. Sie wird mit Sicherheit alles versuchen. Aber der Gegner ist sehr stark, und deshalb braucht es auch eine demütige Haltung. Die sollten wir auf dem Platz dann aber ablegen.

Heldt erwartet kein Statement von Raúl zum Vertrag

Das Spiel in Bilbao fällt auf den 5. April – wie vor einem Jahr das 5:2 bei Inter Mailand.

Heldt (lacht): Wenn das kein Omen ist! Momentan glauben wir noch nicht an Wunder, aber an Omen. Die Mannschaft ist gewillt, sie hat sich nicht aufgegeben und ärgert sich wegen des Hinspiels immer noch schwarz. Aber: Antworten sollten wir am Donnerstagabend auf dem Feld liefern und nicht schon vorher.

Heute Abend wird während der Schalker Pressekonferenz Raúl neben Trainer Huub Stevens sitzen. Wird er Entscheidendes sagen?

Heldt: Hätte er etwas Entscheidendes zu sagen, würde er sicherlich erst mit mir reden. Es wird aber auch so bestimmt interessant mit Raúl. Und ich sage noch einmal: Es geht weder ums Geld noch um die Vertragslaufzeit. In seinem Alter muss er genau abwägen. Ich verstehe das. Aber als ich in einem ähnlichen Alter war, gab es für mich keinen Platz mehr auf dem Feld.