Bilbao. Schalkes Trainer Huub Stevens denkt nicht das irre 5:2 im Giuseppe-Meazza-Stadion bei Inter Mailand. „Das ist Vergangenheit, das zählt nicht“, sagt Stevens vor dem Europa League Viertelfinal-Rückspiel in Bilbao.

Ein Wunder? Während am 5. April 2012 im Rückspiel des Europa-League-Viertelfinals bei Athletic Bilbao (21.05 Uhr/live im DerWesten-Ticker) fast alle beim FC Schalke 04 zumindest auch ein bisschen an den 5. April 2011 denken, an das irre 5:2 im Giuseppe-Meazza-Stadion bei Inter Mailand, lässt Trainer Huub Stevens das kalt. Sagt er zumindest. Seine nicht überraschenden Worte Worte: „Das ist Vergangenheit, das zählt nicht.“

Obwohl er am Dienstag mit vier offensiven Mittelfeld-Spielern hinter Stürmer Klaas-Jan Huntelaar hat trainieren lassen, behauptet er, dass dies keine Hinweise auf seine Aufstellung für Donnerstagabend seien. Und am Mittwoch will er zu dieser auch nichts preisgeben. Klar ist allerdings, dass Julian Draxler (schöpferische Pause) und Christian Fuchs (Infekt) keine Rolle spielen; beide sind zu Hause geblieben.

„Du musst im Spiel in Bilbao Risiko nehmen“

Dann verrät der Schalker Trainer aber doch etwas. „Du musst im Spiel in Bilbao Risiko nehmen“, formuliert er. Also wird es so sein, dass hinter dem niederländischen Top-Stürmer das Quartett Jefferson Farfán, Raúl (vielleicht auch zwischen den offensiven Mittelfeld-Akteuren und Klaas-Jan Huntelaar), José Manuel Jurado und Chinedu Obasi starten wird? „Ich gucke, was am besten für die Mannschaft ist“, antwortet Huub Stevens, „und so werde ich aufstellen.“

Abgeschrieben hat der Macher der Eurofighter von 1997 sein Team 2012 trotz der 2:4-Niederlage vom vergangenen Donnerstag jedenfalls noch nicht. „Die Jungs wollen, und wir werden das auch versuchen“, sagt Huub Stevens. Das Wunder von Bilbao wollen sie, den Einzug ins Halbfinale der Europa League doch noch schaffen. Hoffnung geben dem Schalker Trainer auch die ersten 70 Minuten der Partie in der Veltins-Arena. „Da haben wir“, sagt er, „ordentlich und gut gespielt.“

Und dann wird sogar jener Huub Stevens, der ja regelmäßig betont, dass die Vergangenheit nicht zähle (siehe oben), ein bisschen nostalgisch. „Es sind“, sagt er, „schon mehrere Sachen im Fußball passiert, die unglaublich waren.“

Escudero „ist aus seinem Tief heraus“

Weil Christian Fuchs, der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft, in Gelsenkirchen geblieben ist, spricht vieles dafür, dass Sergio Escudero in der Viererkette links verteidigen wird. „Sergio ist aus seinem Tief heraus, er hat sehr gut trainiert“, sagt auch Huub Stevens, So könnte es sein, dass drei Spanier im königsblauen Trikot in ihrem Heimatland auflaufen werden – neben Sergio Escudero eben José Manuel Jurado und Raúl sowieso, der am Flughafen frenetisch empfangen worden ist – als sei er Spaniens König.

Viel wird im Stadion San Mames, das 1913 eröffnet worden und somit das älteste Spaniens ist, auch vom Spielverlauf abhängen. Die positive Variante könnte in der Heimspielstätte Bilbaos, die die Fans voller Ehrfurcht „La Catedral“ nennen, so aussehen. „Wenn du schnell ein Tor machst“, sagt Huub Stevens, „hoffst du, dass der Gegner nachdenkt. Und dann hast du die Chance, auch ein zweites oder drittes Tor zu machen.“ Ein Schalker 3:0 bei Athletic Bilbao – das wäre kein 5:2 bei Inter Mailand, aber ein erneutes Wunder an einem 5. April.

In Bilbao beginnt auch die Vorbereitung das Spiel Hannover 96

Über die andere Variante des Spielverlaufs hat Huub Stevens jedoch auch schon nachgedacht. „Es kann sein, dass ich den einen oder anderen nach 70 Minuten austausche“, sagt er. Dann begänne schon am Donnerstag in Bilbao die Vorbereitung auf den Bundesliga-Sonntag gegen Hannover 96 (15.30 Uhr, Veltins-Arena/live im DerWesten-Ticker). Huub Stevens wird für den gesperrten Joel Matip einen Innenverteidiger neben Kyriakos Papadopoulos brauchen. Der heißt vielleicht Christoph Metzelder, der ebenso wie Tim Hoogland und auch Jermaine Jones (Überlastung) – dieser stand am Mittwoch ja noch auf der Kippe – mit nach Spanien geflogen ist.