Gelsenkirchen. Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes kehrte ins Mannschaftstraining zurück, wird aber nicht nach Spanien fliegen. Trainer Huub Stevens gönnte Jones und Fuchs eine Pause und testet während der 55-Minuten-Einheit am Dienstag eine offensive Vierer-Mittefeldkette hinter Stürmer Huntelaar.
Tagelang drehte Benedikt Höwedes, der Kapitän des FC Schalke 04, auf dem Trainingsgelände einsam seine Runden. Viereinhalb Wochen nach seinem in Freiburg erlittenen Muskelfaserriss kehrte er am Dienstag ins Mannschaftstraining zurück. „Ich bin glücklich, dass ich auf dem Platz stand – und endlich ohne Maske spielen kann.“ Er hat nicht nur den Muskelfaserriss auskuriert, sondern auch die letzten Folgen seines Jochbeinbruchs überstanden.
Obasi dürfte bei Schalke für Draxler spielen
Wenn die Schalker aber heute nach Spanien reisen, um am Donnerstag (21.05 Uhr, live im DerWesten-Ticker) das Wunder von Bilbao zu schaffen und die 2:4-Hinspielniederlage noch zu drehen, sitzt der 22-Jährige nicht im Flieger. Das ist auch nicht so schlimm, denn in Bilbao gibt es in der Schalker Abwehr keine Personalsorgen. Schalke muss in Spanien mindestens drei Tore schießen, deshalb testete Trainer Huub Stevens bei einer kurzen 55-Minuten-Einheit am Dienstag im Trainingsspiel das offensive 4-1-4-1-System. Die stürmische Viererkette hinter der einzigen Spitze Klaas-Jan Huntelaar bildeten in der A-Elf Jefferson Farfán, Raúl, José Manuel Jurado und Chinedu Obasi. Offensiver ginge es nicht. Chinedu Obasi dürfte auf jeden Fall eine Chance von Beginn an bekommen und auf der linken Seite für den zuletzt müden Julian Draxler starten. Benedikt Höwedes glaubt an seine Teamkollegen: „Wir haben oft genug gezeigt, dass wir drei, vier Tore schießen können. Kommen wir gut ins Spiel, ist es nicht unmöglich.“
Huub Stevens scheint aber doch nicht ganz an das Wunder von Bilbao zu glauben. Am Dienstag gönnte er den leicht angeschlagenen Christian Fuchs (Erkältung) und Jermaine Jones (Überbelastung) eine Trainingspause. Nicht ausgeschlossen, dass sie auch in Spanien nicht spielen werden. Im Training jedenfalls standen Sergio Escudero und Christoph Moritz in der A-Elf. Gerade Letztgenannter könnte sich auch für das Spiel am Sonntag gegen Hannover 96 empfehlen, wenn Jermaine Jones wegen seiner zehnten Gelben Karte gesperrt sein wird.
Höwedes freut sich auf das Wiedersehen mit Pander
Auch Joel Matip wird am Sonntag wegen einer Gelb-Sperre fehlen. Für dessen Position in der Innenverteidigung ist Benedikt Höwedes eingeplant – und er will die Deckung stabilisieren. „Zuletzt“, sagt er, „haben wir das eine oder andere Gegentor bekommen, das vermeidbar war.“ Besonders freut er sich auf das Wiedersehen mit dem langjährigen Schalker Christian Pander. „Ich glaube, dass er am Sonntag gefeiert wird. Er ist ein sympathischer Typ“, sagt Benedikt Höwedes. „Ich werde ihm vorher noch eine SMS schreiben – oder ihn anrufen.“
Am Donnerstagabend aber nicht. Da sitzt Benedikt Höwedes zwar entspannt vor dem Fernseher, aber Christian Pander muss mit Hannover spielen. Gegen Atletico Madrid.