Gelsenkirchen. . Schalkes Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos hat im Pilsen-Spiel keinen Nasenbeinbruch erlitten. Auch Christian Fuchs und Chinedu Obasi waren vor dem Gipfel beim FC Bayern München am Sonntag angeschlagen. Nun gibt es nach dem Training am Samstag grünes Licht für das Trio.

Klar: Wenn einer bei einem 3:1-Erfolg nach Verlängerung alle drei Tore und den FC Schalke 04 damit ins Achtelfinale der Europa League schießt, ist er das Thema. Klaas-Jan Huntelaar in diesem Fall. Allerdings wäre Trainer Huub Stevens ein bisschen weniger Rummel auch ganz lieb. Obwohl: Weil jetzt eh wieder fast nur über den 28-jährigen Star-Stürmer gesprochen wird, entstehen viele nebensächliche Dinge.

Jurado ist Vater

Blicken wir also kurz zurück, und zwar auf die Partie vom Donnerstagabend gegen Viktoria Pilsen, die José Manuel Jurado verpasst hat, weil seine Frau Mari Carmen den gemeinsamen Sohn Mateo (vier Kilo, 52 Zentimeter) in Düsseldorf zur Welt gebracht hat.

Es war noch nicht einmal Mitternacht, da hatten die meisten Schalke-Anhänger wohl schon wieder vergessen, dass ihre Mannschaft in der Veltins-Arena alles andere als gut aufgetreten war. Geschweige denn überzeugend. Aber erfolgreich. „Ich glaube, wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht“, sagte dann der Trainer des Verlierers, Pavel Vrba.

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Einen solchen Satz hätte der Trainer des Siegers, Huub Stevens, so nie gesagt. Nie sagen dürfen. Und wer weiß, wie es gelaufen wäre, wenn Marek Ba­kos nicht die Rote Karte gesehen und Václav Procházka sich über weite Strecken der Verlängerung nicht nur humpelnd übers Spielfeld hätte bewegen können? „Wir haben auch zu neunt gezeigt, dass wir kämpfen können“, sagte Pavel Vrba und kündigte an, dass er sich bei seiner Mannschaft – wohl nicht bei Rot-Sünder Marek Bakos – für deren Auftritt bedanken werde.

Und der Mann, der das Gefühl, in der Startelf einer Bundesliga-Mannschaft zu stehen, kaum noch kannte, vergaß bei der Freude des Weiterkommens auch nicht das dämliche 1:1 aus der 88. Minute. „Das hatte sich ein wenig angedeutet“, sagte Timo Hildebrand. „Wir waren ungeordnet, dann dieser Querschläger im Sechzehner. Das muss nicht sein.“

Training am Samstag um 13.30 Uhr

Blicken wir aber vor allem voraus, nämlich auf den Top-Hit des 23. Bundesliga-Spieltages, den am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) der Tabellendritte FC Bayern München in der Allianz-Arena gegen den lediglich einen Punkt schlechter platzierten Tabellenvierten FC Schalke 04 bestreiten wird.

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Zunächst einmal hatte Huub Stevens das für 10 Uhr geplante Freitag-Training wegen des langen Europa-League-Abends auf 12 Uhr verschoben. Dort musste er dann feststellen, dass drei seiner Spieler Erinnerungen an Pilsen durch die Nacht geschleppt hatten. „Die Nase wurde deutlich in Mitleidenschaft gezogen, vielleicht ist sie sogar gebrochen“, sagte Huub Stevens über das Riechorgan des Griechen Kyriakos Papadopoulos, der am Donnerstagababend von Rot-Sünder Marek Bakos niedergestreckt worden war. Indes klagte Christian Fuchs über Leistenprobleme, während Chinedu Obasi umgeknickt ist und Schmerzen am Sprunggelenk hat. „Wir müssen abwarten, wer sich rechtzeitig fit meldet“, sagte der Schalker Trainer, der eine Entscheidung, ob dieses Trio zum Kader gehören wird, nach der Einheit am Samstag treffen wird. Diese ist für 13.30 Uhr angesetzt.

Die Wackelkandidaten Kyriakos Papadopoulos, Christian Fuchs und Chinedu Obasi meldeten sich am Samstag beim Abschlusstraining fit für das Spitzenspiel. Beim Griechen Papadopoulos bestätigte sich der Verdacht auf einen Nasenbeinbruch aus dem Europa-League-Rückspiel gegen Viktoria Pilsen (3:1 n.V.) nicht. Auch die Beschwerden des Österreichers Fuchs (Leistenprobleme) und des Nigerianers Obasi (Sprunggelenksprobleme) sind abgeklungen.

Jones spielt in Italien

Dann wird auch Lewis Holtby wieder dabei sein, der wegen seiner Sprunggelenkverletzung einige Wochen gefehlt hat. „Er hat zuletzteinen guten Eindruck hinterlassen“, lobte Huub Stevens den Kapitän der deutschen U-21-Nationalmannschaft. Zumindest Hoffnungen auf einen Platz im Aufgebot für München darf sich der 21-Jährige machen. Das gilt für Jermaine Jones nicht. Nachdem er gegen Pilsen wegen einer Muskelverhärtung gefehlt hat, muss er nun wegen seiner Sperre ein letztes Mal in der Bundesliga pausieren.

Die nächste Station des 30-Jährigen wird dann das Stadio Luigi Ferraris sein, wenn er mit der Nationalmannschaft der USA in Genua am Mittwoch (20.45 Uhr) im Testspiel auf den viermaligen Weltmeister Italien treffen wird.