Gelsenkirchen. Lukas Podolski hat seinen Vertrag beim 1. FC Köln noch nicht verlängert. Das Zeitspiel kommt Schalke gelegen, auch wenn die Schalker eher heimlich mit Podolski flirten. “Poldi“ hat auf das königsblaue Werben zurückhaltend reagiert. Heute trifft Podolski mit Köln auf S04.
Am Samstag wird das letzte Geheimnis des Fußball-Jahres 2011 gelüftet: Die ARD gibt das Ergebnis der Wahl zum Tor des Jahres bekannt. Weil mit Julian Draxler und Raúl zwei Schalker zu den Nominierten zählen, druckste Manager Horst Heldt bei der Frage nach seinem Favoriten herum. Es war immerhin hilfreich, dass Heldt nicht auch noch nach Lukas Podolski befragt wurde, der ebenfalls einer der Kandidaten ist. Denn der Kölner wird in diesen Wochen genau hinhören, was in Schalke über ihn gesagt wird.
Schalker werden genau hinschauen
Wenn in der Sportschau der Sieger der Wahl prämiert wird, kann aus der Dreier-Runde nur Raúl zuschauen. Der Spanier muss mit einer Wadenverhärtung pausieren, wenn Draxler, Podolski und Co. ab 18.30 Uhr (live im DerWesten-Ticker) beim Duell des 1. FC Köln gegen Schalke 04 aufeinandertreffen. Und die Schalker werden genau hinschauen, denn sie haben immer noch Interesse an Kölns Nationalstürmer. „Daran hat sich nichts geändert“, erklärt Horst Heldt. Auch wenn Schalke eher heimlich mit „Poldi“ flirtet und beobachtet, ob der Umworbene sich mit seinem derzeitigen Partner auf eine Verlängerung der Beziehung einigen kann. „So lange die noch verhandeln, tut sich von unserer Seite aus nichts“, sagt Heldt.
Schalke hatte betont, dass die Sache mit Podolski nur heiß wird, wenn Köln sich mit seinem Star nicht auf einen neuen Vertrag einigen kann. Das Zeitspiel von Podolski, der sich möglicherweise erst nach der EM entscheiden will, kommt Schalke gelegen. Zum einen hat Heldt die Gelegenheit, erst die Gespräche mit den eigenen Offensiv-Stars zu führen: Während es bei Raúl auf einen neuen Vertrag hinausläuft und Klaas-Jan Huntelaar verlängern soll, stehen bei Jefferson Farfan die Zeichen auf Abschied.
Zurückhaltender "Poldi"
Außerdem ist für Schalke ein Podolski-Transfer wohl auch nur im Fall einer Champions-League-Teilnahme realistisch. Bisher hat Podolski auf das königsblaue Werben zurückhaltend reagiert. „Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga ist für mich nur sehr schwer vorstellbar“, sagte er diese Woche in der Sport-Bild. Doch Schalke hat, neben der Nähe zu Köln, wo der lokal verwurzelte Podolski im Falle eines Wechsels wohnen bleiben könnte, noch einen Trumpf: „Ich schaue bei jeder Anfrage schon, ob die Vereine Champions League oder international spielen.“ Diese Perspektive kann ihm Köln vorerst nicht bieten. Schalke vermutlich schon. Erst recht, wenn die Blauen auch aus Köln Punkte mitnehmen.