Köln. “Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga ist für mich nur sehr schwer vorstellbar“, sagt Lukas Podolski, dessen Vertrag beim 1. FC Köln im Sommer 2013 ausläuft. Angesichts seiner Torjäger-Qualitäten ist es nicht verwunderlich, dass der Nationalspieler Woche für Woche Fragen nach seiner Zukunft beantworten muss.
Lukas Podolski ist und bleibt die Lebensversicherung des 1. FC Köln. Bestimmte Leistungen sind in der Poldi-Police allerdings nicht enthalten - Tore mit rechts zum Beispiel. Seine erste Großchance beim 1:1 (0:0) im Nachholspiel der Fußball-Bundesliga gegen den FSV Mainz 05 lenkte Gäste-Keeper Christian Wetklo an die Latte. "Der war mit rechts, deshalb ist der nicht reingegangen", sagte Podolski schmunzelnd, nachdem er mit einem satten Linksschuss (85.) nicht nur dem FC den Punkt gerettet, sondern auch seinen persönlichen Rekord auf 14 Treffer (alle mit links!) gesteigert hatte.
Podolski war wieder einmal Kölner Mann des Tages, obwohl er gegen die taktisch gut aufgestellten und sehr motivierten Mainzer kaum nennenswert in Aktion trat. Doch angesichts seiner Torjäger-Qualitäten ist es nicht verwunderlich, dass der Nationalspieler Woche für Woche Fragen nach seiner Zukunft beantworten muss. "Der erste Ansprechpartner ist der FC, man wird das Gespräch suchen", stellte Podolski erneut klar: "Die Gerüchte kann ich nicht beeinflussen."
Sollte Podolski die Kölner im Sommer verlassen, ist zumindest die Richtung klar. "Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga ist für mich nur sehr schwer vorstellbar", sagte der Stürmer, an dem unter anderem Kölns Bundesliga-Rivale Schalke 04 Interesse bekundet hatte, der Sport Bild: "Wenn ich Köln verlasse, reizt mich auf jeden Fall das Ausland."
Podolski macht FC-Fans Hoffnung
Doch noch spielt "Prinz Poldi" in Köln und der Bundesliga. "Wir haben die geilsten Fans der Liga, das geilste Stadion. Es ist immer eine Freude, wenn man die Treppen hochgeht und die Hymne gespielt wird", sagte der Publikumsliebling und machte den FC-Fans Hoffnung, nicht nur sportliche und finanzielle Aspekte bei seiner Entscheidung zu berücksichtigen.
Gegen Mainz wurde allerdings auch deutlich, dass Köln noch weit von den Ambitionen des 'Weltklassespielers Podolski' (Trainer Stale Solbakken) entfernt ist. Drei Tage nach dem 4:0 gegen Freiburg fanden die Geißböcke kaum ins Spiel und zitterten sich zum Punktgewinn.
Mainz war verdient durch Sami Allagui (70.) in Führung gegangen und wirkte nicht nur taktisch reifer als die Gastgeber, die den erhofften Sprung auf Platz sieben verpassten. "Es ist schade, dass wir nach einem 4:0 gegen Freiburg so ohne Selbstvertrauen gespielt haben", sagte Podolski.
Verbales Scharmützel mit Klopp beendet
Der 26-Jährige, der sich auf ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub Bayern München am Freitag (20.30 Uhr/live im DerWesten-Ticker) in der Allianz Arena freut, sprüht seit Wochen nicht nur vor Spielfreude, sondern gibt sich auch außerhalb des Platzes schlagfertig. Das kleine verbale Scharmützel mit Dortmunds Trainer Jürgen Klopp ("Er ruft sein Potenzial nicht ab und ist deshalb zu teuer") beendete Podolski am Dienstagabend auf seine Art. "Wir treffen uns ja noch in Köln in der Rückrunde", sagte Podolski schmunzelnd und legte nach: "Es ist alles ausgesprochen, das gehört auch mal zum Fußball. Jürgen Klopp ist ein super Typ und ein geiler Trainer. Alles andere ist vergessen."
Die Mainzer ärgerten sich über Podolskis späten Ausgleich. "Wir haben unsere Chancen zu Beginn schlampig und fahrig zu Ende gespielt", sagte Trainer Thomas Tuchel: '"Wir nehmen das so hin, wie es ist." Torhüter Wetklo, der vor dem Ausgleich zweimal glänzend pariert hatte, grübelte noch lange nach dem Schlusspfiff, ob er den Ball hätte halten können. Aber auch darauf hatte Podolski eine Antwort: "Ob unhaltbar oder nicht unhaltbar: Der Ball war drin." (sid)