Düsseldorf. Nach der ersten Verhandlungsrunde zwischen Schalke und Raúls Berater im Hyatt-Hotel Düsseldorf sind die Anzeichen positiv. Ein zweites Gespräch wird im Februar stattfinden, wie Schalke-Manager Horst Heldt im Gespräch mit DerWesten bestätigte.
Der spanische Herr mit Namen Gines Carvajal kam allein zu dem Treffen, ohne Anwalt und auch ohne seinen Klienten – allein das zeugte schon von großem Vertrauen. Carvajal, ein Spanier mit imposanter Erscheinung und kahlem Kopf, ist der enge Vertraute von Schalkes Superstar Raúl – er ist einer der renommiertesten Spielerberater der Branche. Am gestrigen Mittwoch war er nach Deutschland geflogen, um sich mit Schalkes Manager Horst Heldt zu treffen. Das Thema war klar: die geplante Vertragsverlängerung von Raúl in Schalke.
Treffpunkt Hyatt-Hotel Düsseldorf
Der Ort des Meetings: das Hyatt-Hotel in Düsseldorf. Und das Ergebnis: Es sieht wohl ganz gut aus mit der erhofften Vertragsverlängerung von Raúl auf Schalke. Auch wenn sich Schalkes Manager Horst Heldt danach noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollte: „Es war ein erstes Sondierungsgespräch, bei dem wir über verschiedene Modelle gesprochen haben.“ Vor allem über die auf beiden Seiten grundsätzlich vorhandene Bereitschaft, dass der spanische Weltstar, der am Mittwochmorgen wegen einer Wadenverhärtung nicht trainieren konnte, sein Gastspiel im Revier über den Sommer hinaus fortsetzen kann. Raúl soll ein Knappe bleiben.
Das Treffen im Hyatt dauerte bis abends um 20.30 Uhr – danach ging man guter Dinge auseinander und vertagte sich auf eine weitere Runde, die im Februar stattfinden wird. „Dann wird es ein zweites Gespräch geben“, bestätigte Horst Heldt.
Die erste Runde am Mittwoch verlief in positiver Atmosphäre: Beide Seiten tauschten sich aus, als Dolmetscher fungierte Schalkes Marketing-Vorstand Alexander Jobst, der perfekt spanisch spricht. Dass Heldt bei der Gelegenheit schon ein konkretes Angebot über einen neuen Einjahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2013 vorgelegt hat, wollte er „so nicht bestätigen“. Doch die Vorstellungen sollen nicht so weit auseinander gelegen haben, dass einer der Beteiligten schlucken musste.
Raúl weiß, dass er bei seinem Gehalt künftig wird Abstriche machen müssen. Denn ab dem Sommer fällt der „Zuschuss“ von Real Madrid weg, den die Königlichen ihrem einstigen Star bisher gezahlt haben – man spricht von zwei Millionen Euro jährlich zuzüglich der Gage von Schalke, die derzeit auf fünf Millionen Euro geschätzt wird. Doch Raúl hatte bereits im Trainingslager in Katar signalisiert, dass er wohl zu Zugeständnissen bereit ist: „Ich will weiter Fußball spielen und ich bin überzeugt, dass wir zu einer Einigung kommen werden.“ Denn der 34 Jahre alte Fußball-Künstler möchte mit seiner Familie nicht wieder umziehen. Seine Ehefrau Mamen Sanz und die fünf Kinder sind in Düsseldorf heimisch geworden. „Meine Familie ist mir sehr wichtig“, sagt Raúl.
Um Raúl den Deal schmackhaft zu machen, ist im Gespräch, dass Schalke für den Weltstar zum Ende der Karriere ein großes Abschiedsspiel ausrichtet, über dessen Einnahmen Raúl verfügen kann. Dies könnte eines der „verschiedenen Modelle“ sein, die Heldt vorgeschlagen hat – bestätigten mochte er das freilich am Mittwochabend nicht. Dennoch waren die Rauchzeichen, die aus dem Hyatt nach draußen drangen, positiv.
Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies jedenfalls, der nach dem Gespräch von Horst Heldt über den Verlauf informiert worden war, klang im Gespräch mit dieser Zeitung überaus zuversichtlich: „Raúl will gerne bleiben, wir wollen ihn gerne behalten – bessere Voraussetzungen gibt es nicht. Warum also sollte es nicht klappen?“
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