Duisburg. Weil Trainer Ralf Rangnick auf der Schalker Doppel-Sechs zuletzt auf Lewis Holtby und Joel Matip setzte, blieb Peer Kluge nur der Platz auf der Bank. Doch mit der Reservistenrolle will sich der 30-Jährige nicht abfinden.

Das Benefizspiel des MSV Duisburg gegen Schalke 04 war gerade abgepfiffen, da dachte sich Schalkes Mittelfeldspieler Peer Kluge wohl, der gute Zweck heilige die Mittel und betrieb Werbung in eigener Sache. Kluge hatte zuvor die 90 Minuten in Schalkes B-Mannschaft durchgespielt, war aber dafür am Samstag beim Supercup gegen Borussia Dortmund nur Bankdrücker.

Beim 30-Jährigen – bei den Königsblauen nicht gerade als Lautsprecher bekannt – saß der Frust offensichtlich tief, nun machte er sich Luft: „Ist mir absolut unverständlich, aber ich werde es akzeptieren müssen“, meinte er noch diplomatisch, aber schon bitter enttäuscht, dass ihm Trainer Ralf Rangnick bislang nicht in einem Gespräch mitteilte, warum er in seiner stärksten Elf momentan Lewis Holtby und Joel Matip auf Kluges Position vorzieht. Sportliche Gründe kann er jedenfalls nicht ausmachen. Der Ex-Nürnberger, in der Winterpause 2010 nach Gelsenkirchen gewechselt, gehörte in der vergangenen Saison immerhin zu den beständigsten Schalkern und erhielt bei seinen 22 Einsätzen öfters die Bestnote.

Und in der Vorbereitung glaubte er, daran anzuknüpfen. „Ihr habt doch meine Trainingsleistungen verfolgt, ich habe gegen die Russen noch eine Torvorlage gegeben“, meinte er zu den Journalisten. Kluge will jetzt erst einmal abwarten, im Training „Gas geben“, aber wenn sich an der Situation nichts ändere, „dann werde ich irgendwann ein Gespräch mit dem Trainer suchen.“