Gelsenkirchen. Jermaine Jones hat am Dienstagnachmittag in Schalke wieder das Training aufgenommen. Doch die sportliche Perspektive des Rückkehrers ist ungewiss. Trainer und Sportdirektor würden den Großverdiener am liebsten verkaufen.
Die erste Einheit mit der Mannschaft dauerte nur 36 Minuten: Weil Jermaine Jones im Schalker Kader für das Benefizspiel am Dienstagabend beim MSV Duisburg stand und dort eine gute Stunde lang zum Einsatz kam, war das Training für ihn am Dienstagnachmittag nur eine Art Kurzprogramm. Aber es war das erste Mal seit mehr als einem halben Jahr, dass der Rückkehrer wieder mit der Schalker Mannschaft auf dem Platz stand und das Passspiel übte.
Es wird eine ganz spannende Frage, wie Trainer Ralf Rangnick in Zukunft mit Jones umgeht, welche Rolle der kampfstarke Mittelfeldspieler in Schalke überhaupt noch bekommen wird. In der Rückrunde war Jones an die Blackburn Rovers ausgeliehen, doch trotz ansprechender Leistungen hat der englische Premier-League-Klub Schalke kein offizielles Kaufangebot für den 29-Jährigen unterbreitet. Ein möglicher Grund: Jones ist im Unterhalt kein ganz billiger Spieler. Sein Jahresgehalt wird auf vier Millionen Euro geschätzt; in Schalke hat er noch einen Vertrag bis 2014.
Kein Abnehmer in Sicht
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Ralf Rangnick dieses Geld lieber für einen weiteren Neuzugang ausgeben würde. Vor zweieinhalb Wochen hielt er sich bezüglich der sportlichen Perspektiven für Jones bedeckt und sagte: „Jermaine Jones hat in Schalke noch einen Vertrag. Ob das in zwei Wochen auch noch so ist, wird man sehen.“ Doch die unterschwelligen Hoffnungen, einen Abnehmer für den US-Nationalspieler zu finden, erfüllten sich bislang nicht. Manager Horst Heldt kann seit Wochen nur das Gleiche berichten: Nämlich, dass es keinerlei Angebote oder Anfragen für Jones gibt.
Heldt betont deswegen, dass sich Jones nun dem Konkurrenzkampf im Schalker Mittelfeld stellen soll. Er eröffnet dem früheren Frankfurter damit auch wieder eine Perspektive in Schalke. Denn ein Jermaine Jones in Bestform könnte Schalke sicher auch heute noch weiterhelfen. Derzeit hat auf seiner Position im defensiven Mittelfeld Joel Matip die Nase vor Peer Kluge – doch das Anforderungsprofil als einziger Sechser vor der Abwehr passt genau zu den Qualitäten von Jones. Es wird spannend, ob Rangnick dem 29-Jährigen diese Chance noch einmal einräumt. Jones selbst wollte sich dazu am Dienstagnachmittag nicht äußern. Nach dem Training hatte er keine Lust dazu.