Duisburg. Schalkes Trainer Ralf Rangnick nahm das Benefizspiel beim MSV Duisburg zum Anlass, um Spielern aus der zweiten Reihe die Chance zu geben, sich zu zeigen. Hinterher musste der Übungsleiter feststellen: Genutzt hat sie kaum einer von ihnen.
Es war ein Spiel für den guten Zweck; ein flottes dazu, wenn man es aus Sicht des wesentlich ambitionierteren Zweitligisten MSV Duisburg betrachtet, der verdientermaßen eine Schalker B-Elf mit 2:1 besiegte. Dennoch lange Gesichter bei allen Beteiligten, dass nur 9027 Zuschauer ihren Obolus an den Kassenhäuschen leisteten. „Beide Vereine haben sich darauf verständigt, dass sie den Betrag zu gleichen Teilen noch aufstocken werden“, versprach Schalke-Manager Horst Heldt, ohne sich auf eine fixe Summe festlegen zu wollen.
Als hätten es die, die lieber zu Hause geblieben waren, geahnt, dass Schalke-Trainer Ralf Rangnick seinen Stars nach der Übungseinheit am Nachmittag beim Spiel eine Verschnaufpause gönnen wird. Zwar waren Raúl, Benedikt Höwedes, Lewis Holtby oder Alexander Baumjohann im Stadion anwesend, aber sie tauchten nicht auf dem Mannschaftsbogen auf, was beim Gastgeber mit einiger Missstimmung registriert wurde.
"Zu viel quer und zurück"
Jene, die beim Supercup am Samstag noch im Schatten standen, konnten sich aber auch nicht in den Vordergrund spielen. „Jede Menge Eindrücke“ nehme er mit, meinte Trainer Rangnick danach, aber er schaute nicht so, als ob es sich dabei um positive handeln sollte: „Die ersten 25 Minuten haben wir gut gespielt, aber danach war zu viel quer und zurück dabei.“
Auch zu einzelnen Akteuren war der Coach überraschend auskunftsfreudig. Beispiel Jan Moravek: „Er hat ein großes Potenzial. Aber da bekommen wir einen Freistoß aus 22 Metern, und Jan steht irgendwo weit weg. Stattdessen führt Edu ihn aus. Da muss Jan einfach mehr aus sich rausgehen, aber das ist offensichtlich Teil seiner Persönlichkeit“, bemängelt Rangnick die Zurückhaltung des Tschechen.
Oder Atsuto Uchida, von dem man eine Trotzreaktion erwartet hätte, weil ihm gegen den BVB Neuzugang Marco Höger vorgezogen wurde: „Er hat ein paar gute Flanken gezeigt, aber in der zweiten Halbzeit kam auch nicht mehr viel von ihm“, bemängelte Rangnick.
Der ungelöste Fall Jones
Und Jermaine Jones, der sein erstes Spiel nach seiner Rückkehr aus England bestritt, riss das Heft auch nicht unbedingt an sich. „Er ist jetzt einen Tag dabei und hat gerade einmal 60 Minuten gespielt. Wir müssen erst einmal sehen, in welcher körperlichen Verfassung er ist und wo er seine sportliche Zukunft sieht. Was man bisher so hörte, wollte er eher weg“, so sein Trainer.
Also noch viele ungeklärte Fragen, nur an der Nummer eins, Ralf Fährmann, konnte in Duisburg keiner seiner Stellvertreter rütteln. „Aber auch diese Position ist jetzt nicht für 34 Spieltage in Stein gemeißelt“, betonte Rangnick.
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