Essen. . Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies poliert im Gezerre um Manuel Neuer den eigenen Ruf und streichelt die verwundete Schalker Seele. Es wäre ein mittleres Wunder, wenn mehr dahinter stecken würde.
Vorhang auf, die Show geht weiter: Offenbar verstreichen keine 24 Stunden mehr ohne eine neue Variante im Gezerre um Manuel Neuer. Die Hauptrolle spielt jetzt Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies, der seit dem Pokalfinale den Eindruck erweckt, er alleine könne Neuer den Bayern, wie er es nennt, noch aus dem Rachen reißen.
Das klingt kämpferisch, das poliert den eigenen Ruf und streichelt die verwundete Schalker Seele.
Wenn da nicht ein paar schlichte Fakten wären: Manuel Neuer ist zu gut geworden für die Königsblauen. Er hat unterschieden zwischen dem Fan Neuer und dem Profi Neuer. Der Fan würde sich immer für Schalke entscheiden, der Profi hat Bayern gewählt. In München besteht für Neuer die Aussicht, in den nächsten vier Jahren zwei bis drei Meisterschaften und vielleicht einmal die Champions League zu gewinnen. Auf Schalke nicht.
Und: Noch immer ist Schalke hoch verschuldet. Kann es sich der Verein leisten, auf bis zu 25 Millionen Euro zu verzichten?
Und: Warum sollte Neuer eine neue Schalker Offerte – wenn es sie denn gibt – annehmen, bis 2015 unterschreiben und 2013 gehen? Schalke wird noch schwer genug daran zu tragen haben, den viel zu teuren und viel zu großen Kader umzubauen, den Felix Magath hinterlassen hat. Wenig, sehr wenig spricht dafür, dass Schalke in den nächsten beiden Jahren seinem Star eine Top-Perspektive bieten kann.
Schließlich: Schalkes Vorstand hat die Ablösesumme mit Bayern vereinbart und per Handschlag besiegelt. Wohl kaum ohne Wissen und Zustimmung des mächtigsten Mannes im Verein.
Bis zum Beweis des Gegenteils muss man also davon ausgehen, dass Clemens Tönnies großen Theaterdonner aufführt. Man kann im Fußball ja wenig ausschließen, aber es wäre schon ein mittleres Wunder, wenn am Ende mehr dahinter stecken würde.
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