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Schalke-Trainer Felix Magath ist vor dem Aufsichtsrat angetreten. Herausgekommen sind viele warme Worte. Das Verhältnis von Magath zu vielen Schalkern gilt als irreparabel. Ein Kommentar.
Es ging Schalke 04 richtig mies, als Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies vor eineinhalb Jahren sein vermeintliches Meisterstück ablieferte: Felix Magath trat an. Mit einem Ruf wie Donnerhall, einer Machtbefugnis wie ein Generaldirektor und, wie man munkelt, einer Entlohnung, wie sie in Madrid oder Barcelona üblich ist.
Der Tag auf Schalke
Eineinhalb Jahre später geht es Schalke 04 wieder richtig mies. Wieder ist Felix Magath angetreten, diesmal vor dem Aufsichtsrat. Weil wir von Schalke sprechen und sich Clemens Tönnies damals für die ganz große Lösung entschieden hat, geht es jetzt nicht ohne den ganz großen Theaterdonner. Herausgekommen sind am Ende viele warme Worte. Kein Ultimatum, keine scheibchenweise Entmachtung des Trainer-Manager-Vorstands. Nur die Ankündigung, die nächsten Spiele abzuwarten und sich danach wieder zu unterhalten.
Das klingt harmlos, das ist von Hoffnung auf schnelle Besserung getragen, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Das Verhältnis von Magath und seinen Vertrauten zu vielen alten Schalkern gilt als irreparabel. Ein bisschen fühlt man sich an eine Ehe erinnert, in der beide Seiten vorerst weitermachen, auch wenn der Riss mit Händen zu greifen ist. Gar nicht zu reden von den unbeantworteten Fragen über den Tag hinaus: Welche Perspektive hat diese Elf? Wie ist sie in der nächsten Saison ohne die Champions League zu finanzieren?
Das Dilemma dabei: Es sind Fragen, die sich mit und ohne Magath stellen werden.