Kaiserslautern. .

Manuel Neuer schlägt Alarm. „Wenn wir jedes Spiel so spielen“, sagt der Kapitän des FC Schalke 04 nach der 0:5-Pleite beim 1. FC Kaiserslautern, „steigen wir auf jeden Fall ab.“

Es herrscht große Ratlosigkeit beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04. Es schien so, als seien die Spieler bei ihrem 0:5 (0:2)-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern von sich selbst erschrocken gewesen. Und nach dem Spiel wollte auch kein königsblauer Hauptdarsteller etwas sagen, obwohl Benedikt Höwedes nach einer Trost-Spende des ehemaliger Schalkers Mathias Abel vor die Fernsehkamera gezerrt worden war. Nur einer, der immer reden muss, gerade dann, wenn es schlecht läuft, sagte den Radio- und Print-Journalisten etwas: Kapitän Manuel Neuer.

Und der 24-Jährige schlug in der Mixed-Zone des Fritz-Walter-Stadions Alarm.„Wenn wir jedes Spiel so spielen“, sagte er, „steigen wir auf jeden Fall ab.“ Zwar sagte er, dass dieser erschreckend schwache Auftritt für ihn nicht zu erklären sei, er lieferte aber zumindest Ansätze.

Erstens: „Wir haben den Kampf nicht angenommen. Man darf nach dem Lyon-Spiel nicht erwarten, dass es so weitergeht, wenn man nichts dafür tut. Wir haben nichts dafür getan, dass wir etwas holen wollen.“

Zweitens: „Uns war klargemacht worden, was uns erwartet. Wir wussten, dass die Lauterer keine brillanten Fußballer sind. Sie kämpfen aber. Und über ihre Willenskraft haben sie ihre Tore gemacht.“

Es war nicht zu übersehen, dass der Frust beim Schalker Keeper mächtig tief saß und er sich bemühen musste, nichts Falsches zu sagen. Aber er muss sich doch so fühlen, als sei er von seinen Vorderleuten im Stich gelassen worden. Oder? „Will ich jetzt nichts zu sagen“, sagte Manuel Neuer nur und wollte auch die Frage nach dem Charakter seiner Mannschaft nicht beantworten. Sein einziger Satz dazu: „Das ist einfach zu wenig.“

Für die vielen Unmutsäußerungen der Schalker Anhänger, die nach dem Schlusspfiff laut und lange „Magath raus“ schrien, hatte Manuel Neuer, der ehemalige Fan, Verständnis. „Das ist bitter“, sagte der Nationaltorwart nach seinen Bundesliga-Saisongegentoren 20, 21, 22, 23 und 24 sowie der schon siebten Niederlage 2010/11. „Ich weiß, wie es ist, hierhin zu fahren. Das ist eine ekelige Strecke. Mit dem Zug oder mit dem Auto. Wenn man dann in der Kälte steht und so ‘ne Mannschaftsleistung sieht, kann man den Aufstand verstehen.“