Kaiserslautern. .

Schalke 04 bleibt im Tabellenkeller hängen. Das Team von Trainer Felix Magath verliert nach einer peinlichen Vorstellung beim 1. FC Kaiserslautern mit 0:5. Um Missverständnisse zu vermeiden: null zu fünf.

Die gute Serie des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 ist jäh beendet worden. Vor 49474 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion setzte es gegen den aggressiv und bissig auftretenden Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern eine 0:5 (0:2)-Niederlage. Was die Fans der Königsblauen, die ihren Unmut lautstark äußerten, am meisten schockte: Ihre Mannschaft war nicht glück-, sondern völlig chancenlos.

Keine Überraschung gab es diesmal bei der Schalker Aufstellung. Trainer Felix Magath änderte, wie er bereits am Freitag hatte durchklingen lassen, das 3:0-Siegerteam vom Mittwoch nur auf einer Position: Für den Spanier José Manuel Jurado spielte der Brasilianer Edu im linken Mittelfeld.

Es sollte im Fritz-Walter-Stadion mit dem Selbstvertrauen von sieben Bundesliga-Punkten und einem Sieg im Champions-League-Gruppenspiel weitergehen. Und so etwas wie eine kleine Chance hatte Klaas-Jan Huntelaar nach einem Fehlpass des ehemaligen Schalkers Mathias Abel auch, aber der Lupfer des Niederländers war zu harmlos, um FCK-Keeper Tobias Sippel in Bedrängnis zu bringen. Nur drei Minuten später passierte es auf der anderen Seite: Nach einem Eckball von Christian Tiffert köpfte Srdjan Lakic das Lauterer 1:0, es war sein achtes Saisontor. Christoph Metzelder und Klaas-Jan Huntelaar hatten vergeblich versucht zu klären.

Dieser 0:1-Rückstand machte es für die Schalker nicht leichter. Und sie hatten Glück, dass die Situation nicht frühzeitig hochkompliziert wurde. Zunächst klärte Manuel Neuer nach einem Tiffert-Pass in die Gasse gegen Ivo Ilicevic in höchster Not mit einer Fußabwehr und anschließend den Nachschuss des von den Königsblauen ausgeliehenen Jan Moravek (16.). Dann zielte Mathias Abel aus kurzer Distanz um Millimeter vorbei (17.).

Kampf hatte Felix Magath von seinem Team gefordert und deshalb auf einer seiner technisch Besten verzichten, nämlich José Manuel Jurado. Doch die Schalker traten auf, als trügen sie die Olympique-Lyon-Trikots vom Mittwochabend. Wie eine Mannschaft, die im Abstiegskampf total verunsichert ist. Oder sparten sie schon Kräfte für die Partien gegen den FC Bayern München und bei Benfica Lissabon?

Und in der 39. Minute passierte dann etwas, das nur noch in die Kategorie der Schalker Peinlichkeiten passt: eine Kopie des ersten Tores. Nach einer Ecke, klar, Christian Tifferts, köpfte Martin Amedick das 2:0. Christoph Metzelder und Jermaine Jones waren vergeblich hochgesprungen.

Kurz vor der Pause hätte sich das Magath-Team eine bessere Ausgangsposition für den zweiten Abschnitt verschaffen können. Wie in Wolfsburg. Doch Klaas-Jan Huntelaar und Raúl, der das Anschlusstor hätte machen müssen, scheiterten am FCK-Schlussmann. Auf der anderen Seite fand dann Jan Moravek in Manuel Neuer seinen Meister.

Die regelmäßige Frage zur Halbzeit bei einem Schalke-Spiel: Was tun? Und: Kann Lauterns Keeper Tobias Sippel in der warmen Kabine bleiben?

Magath reagierte in der Pause

Jedenfalls reagierte Felix Magath und verpasste Jermaine Jones einen weiteren Denkzettel, nachdem er diesen vor einer Woche gegen den SV Werder Bremen nicht einmal für den Kader berücksichtigt hatte. Es kam Joel Matip. Und für José Manuel Jurado musste Edu seinen Platz räumen.

Das Ergebnis? Gar keins. Oder doch: Der 1. FC Kaiserslautern erhöhte in der 56. Minute auf 3:0, als Christian Tiffert seinen dritten Scorer-Punkt machte. Seinen Pass nahm Srdjan Lakic auf – Benedikt Höwedes war zu langsam –, und er ließ Manuel Neuer keine Chance. Aus der Schalke-Kurve hallte es: „Wir haben die Schnauze voll!“ Und: „Der S04 ist wieder da!“ Auf der Bank saß Trainer Felix Magath mit versteinertem Blick, völlig konsterniert.

Es kam noch schlimmer für den FC Schalke 04, und zwar in der 76. Minute: Nachdem Christoph Metzelder Kaiserslauterns zweimaligen Torschützen Srdjan Lakic im Strafraum gefoult hatte, verwandelte Ivo Ilicevic den Elfmeter eiskalt zum 4:0. Und viele Schalker Fans verließen ihre Kurve. Und sie verpassten, dass Jan Moravek in der 88. Minute nach einer Flanke von Florian Dick das 5:0 für die Roten Teufel köpfte.

Ach so: Tobias Sippel hätte in der warmen Lauterer Kabine bleiben können.