Gelsenkirchen. .
70 Minuten dauerte der Arbeitstag von Jermaine Jones. Dass der Schalker Mittelfeldspieler beim 3:0 gegen Lyon überhaupt von Beginn an spielte, war eine große Überraschung.
Eigentlich hätte Felix Magath nichts in der Startelf ändern müssen. 4:0 gegen Werder Bremen gewonnen, überzeugend gespielt, niemand hatte sich verletzt. Doch als sich die Aufstellung für das Champions-League-Spiel gegen Olympique Lyon herumsprach, gab es doch wieder eine Überraschung: Jermaine Jones (29) spielte. Von Beginn an.
Nur eine Woche zuvor hatte Magath den defensiven Mittelfeldspieler aus dem Kader für das Bremen-Spiel geworfen. Jones hatte sich eine lausige Leistung beim 2:2 in Wolfsburg erlaubt. „Beim Schalker Kämpfer ging fast alles daneben“, schrieb DerWesten in der Einzelkritik. Dazu gab’s die Note 5. Vier Tage nach diesem Spiel kritisierte Jones auch noch laut Sport-Bild das Schalker Spielsystem. Dass Jones beim 4:0 gegen Bremen nicht einmal auf der Bank saß, hatte laut Magath aber nichts mit dem Interview zu tun: „Er hat in Wolfsburg viele Fehlpässe gespielt und kaum Zweikämpfe gewonnen. Im Training sah es danach in der vergangenen Woche auch nicht viel besser aus. Es geht allein um die Leistung, es gibt keinen anderen Grund.“ Prompt gab es Spekulationen, Felix Magath würde Jones gegen Zvjezdan Misimovic tauschen wollen.
Alles kein Thema mehr. Jones gewann beim 3:0 gegen Lyon fast alle Zweikämpfe - und von Fehlpässen war auch wenig zu sehen. Jones hatte die beste Passquote aller Schalker Spieler. Der US-Nationalspieler kommentierte diese Statistik nur mit dem Wort „wirklich?“ - und ging dann sofort auf die Wechselgerüchte ein: „Ich habe nie gesagt, dass ich wechseln will. Da ist nichts dran. Ich konzentriere mich auf Schalke.“ Für Trainer Felix Magath äußerte Jones Verständnis. „Ich hatte einen Durchhänger - und deshalb hat mich der Trainer draußen gelassen. Im Training habe ich Gas gegeben, mich auf meine Stärken konzentriert, und das ist belohnt worden und ich habe wieder gespielt.“
Und das ordentlich. Diesmal hieß es in der DerWesten-Einzelkritik: „Er war sehr aufmerksam, sehr präsent und hat Magaths Denkzettel anscheinend verstanden.“ Die Note diesmal: Nicht „5“. Sondern „3“.