Gelsenkirchen.

Jefferson Farfan und Klaas-Jan Huntelaar bescherten dem FC Schalke 04 mit ihren Toren gegen Benfica Lissabon den ersten Sieg in der Champions League. Die Fans sangen nach 2:0-Erfolg begeistert: „Der S04 ist wieder da.“

Es gibt sie doch noch, die Spiele auf Schalke, bei denen die Fans mit ihrer Mannschaft zittern, bangen und am Ende feiern. Glücklich lagen sich die Schalker gestern Abend in den Armen, als der 2:0-Sieg gegen Benfica Lissabon unter Dach und Fach war. Jefferson Farfan (73.) und Klaas-Jan Huntelaar (85.) bescherten den Blauen mit ihren Toren den ersten Sieg in der Champions League, und die Fans sangen begeistert: „Der S04 ist wieder da.“ Vielleicht war dieser Erfolg wirklich die Initialzündung für Schalke in dieser Saison. Zum ersten Mal spielte das Team auch zu Null.

Es war ein munteres Spielchen, aber das hatte schon die Aufstellung versprochen. Felix Magath hatte sein Offensiv-Dreieck Jurado/ Raul/ Huntelaar noch mit Jefferson Farfan verstärkt, der über die rechte Seite Dampf machen sollte. So hatte es zuletzt in der zweiten Halbzeit gegen Mönchengladbach funktioniert, und in der Champions League wählte Magath schon von Anfang an diese Risiko-Variante. „Wir müssen zu Hause selbst die Initiative ergreifen“, begründete Schalkes Trainer – auch, um den Druck vom eigenen Tor wegzuhalten.

Brenzlige Situationen für Schalke

Denn hinten hatte Schalke Probleme. Der Japaner Atsuto Uchida war als rechter Verteidiger hypernervös, auch Lukas Schmitz hatte auf der linken Seite nicht seinen besten Tag erwischt, und im Zentrum verteidigte mit Kyriakos Papadopoulos ein neuer Mann, den keiner auf der Rechnung hatte. Doch der bullige Grieche stürzte sich entschlossen ins Getümmel und hatte mit Christoph Metzelder auch einen weitgehend zuverlässigen Nebenmann. Schalke hatte zwar einige brenzlige Situationen zu überstehen, doch letztlich verbuchte Benfica in der ersten Halbzeit nur eine zwingende Torchance durch Javier Saviola, der nach einem Stellungsfehler von Uchida knapp vorbei schoss (14.).

Schalke wählte die Flucht nach vorne und kam nach einer nervösen Anfangsviertelstunde besser auf Touren. Es war kein Feuerwerk, aber die Mannschaft erspielte sich Chancen und hätte vor der Pause die Führung verdient gehabt. Zweimal zappelte der Ball sogar im Netz: Zunächst erkannte der italienische Schiedsrichter Gianluca Rocchi einen Matip-Treffer zu Recht wegen Abseits nicht an (9.), doch nach 18 Minuten lag der Italiener falsch. Er verweigerte einem Treffer von Klaas-Jan Huntelaar die Anerkennung, obwohl Farfan bei seinem Zuspiel nicht im Abseits gestanden hatte. Schalke blieb aber am Drücker, und kurz vor der Pause hatten die Zuschauer wieder den Torschrei auf den Lippen: Raul traf nach einer spanischen Co-Produktion mit Jurado den Pfosten, und Rakitic scheiterte mit dem Nachschuss an Benfica-Torwart Roberto (41.).

Portugiesen läuferisch stark

Schalke betrieb einen hohen Aufwand, hatte aber nach dem Wechsel zunächst Probleme, den Zug zum Tor zu finden. Das Spiel wurde zerfahrener, auch ruppiger. Die Portugiesen waren läuferisch stark, so dass sich ein Duell mit offenem Visier entwickelte. Doch in der 73. Minute erzitterte die Arena dann in ihren Grundfesten: Nach einer Flanke von Lukas Schmitz, dem bis dahin wahrlich nicht viel gelungen war, traf Jefferson Farfan mit einem Schuss ins lange Eck zur erlösenden 1:0-Führung. Und Klaas-Jan Huntelaar machte fünf Minuten vor Schluss mit dem 2:0 alles klar, wobei der größte Teil der Vorbereitung auf das Konto von Raul ging.