Gelsenkirchen. .

Tag zwei seit der Ankunft des spanischen Fußball-Königs beim FC Schalke 04 und, ja, man muss es konstatieren: Noch immer kein Raul-Treffer im Training!

Dabei lechzt das königsblaue Fußvolk, das auch am Donnerstag in Hundertschaften erschienen ist, nach einem ersten Treffer des Auserwählten, beklatschte jede halbwegs gelungene Aktion des 33-Jährigen, freut sich mit ihm über seine Vorlage zum 3:2-Siegtreffer durch Edu, worauf das Trainerteam das Spielchen auch unmittelbar abpfiff, damit Raul bloß auch zum Gewinnerteam zählte. Nichts soll den Wohlfühlfaktor des Spaniers in der ungewohnten Umgebung schmälern.

Raul auf Schalke

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    Bevor es ins Trainingsspielchen ging, wurde ausgiebig die Kondition des Neuankömmlings getestet. Bei Ausdauerläufen um das Rasengelände fand er sich in einer Gruppe mit Jermaine Jones und Vasilis Pliatsikas wieder, später wurde Jones durch Rafinha ersetzt. Die Gruppe der Rekonvaleszenten also. „Man muss sicherlich noch etwas Geduld mit ihm haben, schließlich sind wir alle seit fünf Wochen in der Vorbereitung, er fängt gerade erst an“, wirbt Christoph Metzelder später um Verständnis für seinen alten und neuen Mannschaftskollegen. Der Verteidiger weicht dem Sturm-Ass im Training bei den Übungen nicht von der Seite, ist momentan seine wichtigste Bezugsperson im Verein. Metzelder glaubt, dass sich der Sonder-Einsatz schon bald rentieren wird: „Wir sind beides Spieler, die große Titel gewonnen haben und wissen, wie man eine junge Mannschaft führen muss, um mit ihr Erfolg zu haben. Raul kann gut Spieler führen und ist dabei unglaublich bescheiden.“

    Metzelder sauer

    Recht sauer reagiert Metzelder darauf, dass mancherorts bei den Wechseln von Real Madrid in die Bundesliga von „abgehalfterten Stars“ gesprochen wird. „Man sollte Spieler wie Raul oder van Nistelrooy nicht unterschätzen, dass sind alles andere als Auslaufmodelle.“ Dass die deutsche Eliteliga nicht als „Rentnerliga“ für ausländische Stars attraktiv sei, habe andere Gründe: „Der Fußball hier wird anders gelebt als woanders. Hier stimmt es einfach: Die Stadien, die Atmosphäre, die Organisation.“ Auch Trainer Felix Magath will von einer „Zweitverwertung“ nichts wissen: „Es ist keine Schande, wenn man bei Real neben einem Ronaldo nicht so oft zum Einsatz kommt.“

    Einer, der in Zukunft die deutschen Stadien vermissen wird, ist Tore Reginiussen. Der Norweger, erst im Januar von Tromsö nach Schalke gewechselt, wurde für ein Jahr an den italienischen Erstliga-Aufsteiger US Lecce ausgeliehen. Danach haben sich die Apulier eine Kaufoption gesichert. Lecce startet die Saison Ende August beim AC Mailand.