Gelsenkirchen. Schalkes jungen Wilden wird der sportliche Aufschwung der Königsblauen in dieser Saison in erster Linie zugeschrieben. Es gibt auch einen alten Hasen, der Garant für die Erfolge in der jüngsten Zeit ist und den Trainer Magath schon des öfteren mit dem Prädikat "Weltklasse" bedachte.

Schalkes jungen Wilden wie Christoph Moritz, Lukas Schmitz, Levan Kenia oder Vasileios Pliatsikas wird der sportliche Aufschwung der Königsblauen in dieser Saison in erster Linie zugeschrieben. Es gibt aber auch einen alten Hasen, der Garant für die Erfolge in der jüngsten Zeit ist und den Trainer Felix Magath schon des öfteren mit dem Prädikat „Weltklasse” bedachte. Gemeint ist Abwehrchef Marcelo Bordon, der in der Umgebung von Jungspunden wie Benedikt Höwedes oder Carlos Zambrano richtig aufblüht. Das ist ein kleines Wunder, denn eigentlich wollte der 33-jährige Brasilianer nach der enttäuschenden, letzten Saison Schluss machen.

„Wenn Felix nicht wäre, wäre ich nicht mehr hier”, sagt der Innenverteidiger ganz offen über Schalkes neuen Trainer Felix Magath. Marcelo Bordon: „Ich bin froh, dass er mir wieder die Motivation gegeben hat, weiter Fußball zu spielen. Als ich hörte, dass er kommt, war klar, dass ich erst einmal weitermache. Ich weiß nicht wie lange, aber jetzt spiele ich erst einmal.”

Ab- und Aufräumer

Der gottesfürchtige Ab- und Aufräumer vor dem Schalker Tor steht auf Magath. Als Begründung sagt Bordon zunächst nur eines: „Er hat ein Ziel.” Diesen Satz lässt er ganz lange stehen, damit jeder begreift, dass es wichtig ist, immer ein Ziel zu haben. Und dann sagt Bordon weiter: „Ich hatte Felix früher in Stuttgart schon einmal als Trainer.” Erinnerungen an eine Zeit, die schon zehn Jahre zurückliegt. „Seine Philosophie ist die gleiche geblieben, seine Arbeit hat sich verändert. Er ist besser geworden – Felix Magath ist nicht umsonst so erfolgreich.”

"Produkt harter Arbeit"

Dass die Schalker jetzt auf Platz drei liegen, bezeichnet Marcelo Bordon vor den beiden Heimspielen gegen die vor Schalke liegenden Klubs Hamburger SV und Bayer Leverkusen als ein „Produkt harter Arbeit”. Daran, bei der Ausgangsposition in den nächsten Wochen eventuell sogar die Tabellenspitze übernehmen zu können, mag der Abwehrhüne nicht denken.

Mit der Aufforderung, „lass uns erst einmal spielen”, macht er klar, dass er sich an Spekulationen um mögliche Tabellenplätze nicht beteiligen will. Und deshalb antwortet Marcelo Bordon auch nicht auf die Frage, ob er am Freitag nicht dem Erzfeind aus Dortmund bei dessen Gastspiel in Leverkusen ausnahmsweise einmal die Daumen drücken würde.

Früher hat Marcelo Bordon ganz offen davon gesprochen, dass es der große Traum von ihm sei, mit Schalke einmal Meister zu werden. Hat er ihn noch, diesen Traum? Marcelo Bordon lächelt, das aber fast ein wenig verzweifelt. So, als wolle er sagen, das waren doch ganz andere Zeiten, da waren wir in der Champions League, da war das Geld für Verstärkungen da, da konnte man wirklich von der Meisterschaft träumen.

Das alles denkt Marcelo Bordon vielleicht, aber sagen tut er es nicht. Stattdessen erklärt der Brasilianer auf die Frage, ob denn nicht vielleicht schon in dieser Saison der Titelgewinn drin sei: „Wir sind nicht dumm. Wir sind ganz klar im Kopf. So viel Qualität haben wir nun auch nicht. Wir müssen uns jeden Punkt schwer erkämpfen – Spiel für Spiel. Das ist nicht einfach.”