Gelsenkirchen. Schalke empfängt Sonntag den HSV. Das garantiert ein volles Haus – und tausende potenzielle Lebensretter. „Schalke 04 hilft Leben retten” steht auch als Titel über der Aktion, die zum (Nerven)-Kick läuft. Zum Heimspiel ist eine Typisierungsaktion für die Stammzellspenderdatei geplant.
Ab 14.30 Uhr wird der rote Doppeldeckerbus der Stefan-Morsch-Stiftung am 25. Oktober vor dem Eingang West 1 der Veltins Arena (Fanpark-Gazprom) stehen, um Interessierte über Knochenmark- und Stammzellspenden aufzuklären und sie mit einem kleinen Piekser in die Spenderdatei aufzunehmen. Bislang sind in Deutschland rund 380 000 Menschen registriert.
Der FC Schalke 04 ruft dazu auf, dass möglichst viele Anhänger an der kostenlosen Typisierungsaktion teilnehmen. Als Dankeschön stellt Gazprom für die Teilnehmer wahlweise einen Fanschal oder ein Sitzkissen zur Verfügung.
Die Stefan-Morsch-Stiftung ist die erste deutsche Knochenmark- und Stammzellspenderdatei und immer auf der Suche nach neuen Spendern, die vielleicht einmal einem Leukämiekranken helfen können. Die Stiftung hat ihren Sitz im rheinland-pfälzischen Birkenfeld und wurde 1986 ins Leben gerufen. Sie wurde nach dem Sohn des Gründers und Vorstandsvorsitzenden Emil Morsch benannt, so eine Stiftungssprecherin. „Sein an Leukämie erkrankter Sohn Stefan war der erste Europäer, dem in den USA fremdes Knochenmark übertragen wurde. Obwohl die Transplantation erfolgreich war, starb der erst 16-Jährige im Dezember 1984 an den Folgen einer Lungenentzündung”. Seine Eltern gründeten daraufhin die Stiftung.
Ort und Zeitpunkt der Hilfsaktion am Sonntag sind nicht zufällig: Als großer Schalke-Fan war es Stefans sehnlichster Wunsch, vor dem Beginn seiner Behandlungen noch ein Spiel seiner Lieblingsmannschaft zu besuchen. Am 6. Juni 1983 war er - für 18 DM gab's den Sitzplatz in Block R, Reihe 43 - im Parkstadion bei der Partie gegen den Hamburger SV dabei. Die Eintrittskarte hat er verwahrt. Schalke unterlag damals am letzten Spieltag der Saison mit 1:2 und stieg nach verlorener Relegation ab, während der HSV den Meistertitel feiern konnte. Nun liefert das Duell 2009 den Anlass für die große Typisierungsaktion im Stadion. Mit hoffentlich besseren Vorzeichen für Magaths Mannen. Der heutige Schalker Trainer war übrigens damals vor 70 300 Zuschauern mit von der Partie. Für den HSV.
Liga-Geschichte zum Schicksalsspiel
Kopfball-„Ungeheuer” Horst Hrubesch brachte den HSV zum Saisonfinale 1983 in Führung (38.), Wolfram Wuttke (44.) glich aus, die Schalker Niederlage besiegelte Wolfgang Rolff mit dem 2:1 (52.). Mit Liga-Größen stieg Schalke damals ab: Walter Junghans, Bernhard Dietz, Werner Lorant und auch Volker Abramzik standen auf dem Platz. Mit Stars gespickt war die HSV-Elf: Ulrich Stein, Manfred Kaltz, Thomas von Heesen, Dietmar Jakobs, Jimmy Hartwig und eben auch Felix Magath.