Gelsenkirchen. Der FC Bayern hat offenbar Abstand von einer Verpflichtung von Assan Ouédraogo genommen. Für die Schalker Pläne ist das keine gute Nachricht.

Die Spekulationen rund um Assan Ouédraogo sind bei Schalke 04 seit Monaten ein Dauerthema. Nachdem zuletzt vieles auf einen Wechsel des 18 Jahre alten Offensiv-Juwels zum FC Bayern München hingedeutet hat, scheint der Transfer zum Rekordmeister nun vom Tisch zu sein, wie Sky berichtet.

Dem Bericht des TV-Senders zufolge seien die Münchener weiterhin „total“ von Ouédraogo überzeugt. Sie wollten sich in diesem Sommer aber das finanzielle Gesamtpaket sparen. Von Sportvorstand Max Eberl und dem neuen Trainer Vincent Kompany soll es letztlich kein grünes Licht für den Ouédraogo-Transfer gegeben haben, obwohl der Spieler zu einem Bayern-Wechsel tendiert habe.

Schalke hofft auf Verkauf und Rückleihe von Assan Ouédraogo

Trotz der Bayern-Absage dürfte es in den kommenden Tagen nicht ruhiger um Ouédraogo werden. Weil der 18-Jährige die Schalker dank einer Ausstiegsklausel (Ablösesumme ist abhängig von der Liga, in die er wechseln würde, und liegt im Bereich von rund zehn Millionen Euro) in diesem Sommer verlassen kann, spricht weiterhin vieles für einen Verkauf. Aus der Bundesliga soll es Interesse von RB Leipzig und Eintracht Frankfurt geben. Auch mit Klubs aus dem Ausland wurde Ouédraogo immer mal wieder in Verbindung gebracht.

Die Bayern-Absage dürfte den Verantwortlichen von Schalke 04 nicht gut passen. Denn Ziel der sportlichen Leitung um Sportdirektor Marc Wilmots und Kaderplaner Ben Manga ist es, Ouédraogo nach einem Verkauf direkt wieder nach Gelsenkirchen auszuleihen. „Ich glaube, Assans Entwicklung würde es guttun, wenn wir ihn noch ein oder zwei Jahre ausleihen könnten“, erklärte Wilmots zuletzt im WAZ-Interview. „Es ist kein Geheimnis, dass wir ihn gern noch länger auf Schalke sehen würden.“

Was passiert mit Assan Ouédraogo? Die Zukunft des Schalke-Juwels ist weiterhin offen.
Was passiert mit Assan Ouédraogo? Die Zukunft des Schalke-Juwels ist weiterhin offen. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Schalke braucht das Geld aus dem Ouédraogo-Verkauf

Realistisch ist ein solches Szenario allerdings nur, sollte Ouédraogo zu einem absoluten Top-Klub wie dem FC Bayern wechseln. Denn anders als beim FC Bayern hätte der 18-Jährige bei Klubs wie Eintracht Frankfurt oder RB Leipzig schon kurzfristig größere Chancen auf Einsatzzeit – eine Rückleihe zu Schalke 04 wäre nicht notwendig und für den aufnehmenden Klub womöglich nicht interessant.

Eine Entscheidung im Ouédraogo-Poker ist noch bis Mitte des Monats zu erwarten – denn die Ausstiegsklausel in seinem Vertrag muss bis spätestens 15. Juni gezogen werden. Danach dürften die Königsblauen frei über die Ablösesumme für Assan Ouédraogo verhandeln. Zeit für einen langen Ouédraogo-Poker haben die Schalker aber eigentlich nicht. Bis zum Trainingsstart am 24. Juni wollen die Gelsenkirchener einen Großteil des neuen Kaders beisammen haben und noch einige Neuzugänge präsentieren.

Ein gewisses Transferbudget haben die Schalker auch ohne den Verkauf des Top-Talents noch für Neuzugänge. Eine Millionensumme, die Ouédraogo einbringen würde, kann der Klub dennoch gut brauchen – und zumindest ein Teil der Ablöse würde nach WAZ-Informationen in den Kader investiert werden.

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