Gelsenkirchen. Es sollte ein besinnliches Abschiedsfrühstück werden, doch von sentimentaler Stimmung war bei Schalke 04 am Montag nichts zu spüren.

Erst in der Nacht auf Pfingstmontag waren die Profis des FC Schalke 04 von ihrer letzten Dienstreise der Saison 2023/2024 nach Fürth zurückgekehrt - nur wenige Stunden später saßen sie erneut zusammen. Bei einem gemeinsamen Abschlussfrühstück wollten sie die schwierige Saison noch einmal Revue passieren lassen, sich in Ruhe voneinander verabschieden, bevor der Urlaub beginnt. Doch das Frühstück endete mit einem Knall. Die Sportchefs bleiben nach ihrer Saisonanalyse gnadenlos. Kein Stein bleibt auf dem anderen.

Schalke darf die Saison nicht schönreden – Geraerts bleibt Trainer | 19:04-Talk nach Fürth

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    Drei Spielern, die noch gültige Verträge haben, wurde nach Informationen mitgeteilt, dass nicht mehr mit ihnen geplant wird. Sky berichtete zuerst. Es handelt sich um Abwehr-Allrounder Henning Matriciani (Vertrag bis 2026), Linksfuß Tobias Mohr (Vertrag bis 2025) und Mittelfeldspieler Lino Tempelmann (Vertrag bis 2026). Letztgenannter wurde erst im Sommer 2023 vom SC Freiburg fix verpflichtet . Die Liste der Spieler, die noch unter Vertrag stehen, den Klub aber verlassen sollen, steigt auf fünf. Wie Trainer Karel Geraerts in Fürth mitgeteilt hatte, sollen auch die vor vielen Wochen zur U23 geschickten Dominick Drexler und Timo Baumgartl gehen.

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    Die verkündeten Änderungen betreffen aber nicht nur die Mannschaft. Auch Torwarttrainer Simon Henzler und die beiden Co-Trainer Mike Büskens und Matthias Kreutzer, deren Verträge am 30. Juni enden, sollen keine Zukunft bei der Profimannschaft haben, wie diese Zeitung erfuhr. Gerade bei Henzler überrascht diese Entscheidung - in Fürth hatte Geraerts noch betont, dass er mit Henzlers Arbeit sehr zufrieden sei und nicht zwingend auf einen neuen Torwarttrainer drängen würde. Für Schalke-Idol Büskens, im Sommer 2022 noch gefeierter Aufstiegstrainer, könnte es eine Zukunft in der Knappenschmiede geben. Anders als im Fall Asamoah soll Bükens dem Verein noch erhalten bleiben, wenn es nach der sportlichen Leitung geht - nur eben nicht als Co-Trainer der Profis. Ob der 56-Jährige sich auf einen solchen Wechsel einlässt, ist noch offen.

    Hat bei den Schalke-Profis keine Zukunft: Co-Trainer Mike Büskens.
    Hat bei den Schalke-Profis keine Zukunft: Co-Trainer Mike Büskens. © Jan Fromme /firo Sportphoto | Jan Fromme

    Schalke: Nur Terodde und Latza erhielten Geschenk

    Die Stimmung beim Frühstück am Pfingstmontag war wegen dieser Personalentscheidungen sehr bedrückend, wie diese Zeitung erfuhr. Die Art und Weise, wie die Vereinsführung mit den Spielern, die den Klub verlassen, umging, war ein großes Thema in der Mannschaft. Ein Abschiedsgeschenk wie zum Beispiel Simon Terodde und Danny Latza, die am Rande des letzten Heimspiels gegen Hansa Rostock vor zwei Wochen gefeiert worden waren, bekam am Montagvormittag niemand mehr. Es blieb bei einem Händedruck - selbst für einen verdienten Schalker wie Ersatztorwart Michael Langer (39), der sieben Jahre bei den Gelsenkirchenern unter Vertrag stand.

    Die Schalker reagierten auf eine Anfrage dieser Zeitung zu den Ereignissen am Vormittag mit einem knappen Statement: „Es ist korrekt, dass es in den vergangenen Tagen, nach dem Abschluss einer umfangreichen Analyse, Gespräche zur zukünftigen Ausrichtung innerhalb des Lizenzbereichs gegeben hat. Die Inhalte wird der Verein bis auf Weiteres nicht öffentlich kommentieren.“ Es wird eine spannende Sommerpause in Gelsenkirchen.

    Die Schalke-Übersicht

    Zugänge (1+3): Anton Donkor (Eintracht Braunschweig), dazu kommen aus der Knappenschmiede Vitalie Becker, Taylan Bulut (beide U19) und Emmanuel Gyamfi (U23)

    Leihspieler, die vorerst zurückkehren (2): Sebastian Polter (Darmstadt 98), Justin Heekeren (Patro Eisden Maasmechelen), Mehmet Aydin (Trabzonspor)

    Abgänge (8): Simon Terodde (Karriereende), Brandon Soppy (kehrt nach Leihe zu Atalanta Bergamo zurück), Danny Latza, Michael Langer, Steven van der Sloot, Cedric Brunner, Thomas Ouwejan, Blendi Idrizi (alle Vertragsende)

    Können gehen (5): Dominick Drexler, Timo Baumgartl, Tobias Mohr, Lino Tempelmann, Henning Matriciani

    Leihspieler, deren Kaufoption noch nicht gezogen wurde (2): Yusuf Kabadayi (FC Bayern München), Darko Churlinov (FC Burnley).

    Wird stark umworben (1): Assan Ouédraogo.

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