Gelsenkirchen. Das Schalke-Spiel in Osnabrück könnte wegen einer Stadionsperrung ausfallen. Eine turbulente Saison-Abschlusswoche droht S04. Ein Kommentar.

Dass es beim FC Schalke 04 drunter und drüber geht, ist seit rund 120 Jahren bekannt - am Samstag feiert der wilde Verein aus Gelsenkirchen seinen nächsten runden Geburtstag. Gekrönt werden sollte der mit einem Sieg beim VfL Osnabrück und dem So-gut-wie-sicher-Klassenerhalt in der Zweiten Liga, doch daraus wird wohl nichts. Das Stadion an der Bremer Brücke ist wegen einer maroden Holz/Asbestzement-Dachkonstruktion gesperrt, und manchmal stehen die Schalker selbst dann im Mittelpunkt, wenn sie überhaupt nichts dafür können. Das Spiel in Osnabrück steht vor der Absage.

Lustig ist das für die Königsblauen aber gar nicht. Dass das Spiel am Samstag nicht in Osnabrück wird angepfiffen werden können, ist aus der offiziellen Meldung des VfL schon herauszulesen („...dass wir den Brückentag gegen Schalke schnellstmöglich nachholen...“), lediglich die DFL muss noch zustimmen. Der offizielle Nachholtermin der DFL liegt zwischen dem 33. und 34. Spieltag - und nun wird es für die unverschuldet in Terminnot geratenen Schalker möglicherweise zur Wettbewerbsverzerrung. Schalke hat am Mittwoch mitgeteilt, dass der Verein eine Spielverlegung nicht akzeptieren werde. Diese Haltung ist nachvollziehbar und berechtigt.

Schalke in Osnabrück: Verlegung könnte Druck auf S04 erhöhen

Auch wenn bis zum Klassenerhalt nur ein Sieg fehlt - noch ist der nicht eingefahren, und Schalke drohen drei Spiele innerhalb von acht Tagen - zunächst gegen Rostock (11. Mai), dann in Osnabrück (14. oder 15. Mai) und schließlich am 19. Mai in Fürth. Drei Partien in einer Woche bedeuten eine höhere physische Belastung, die sämtliche Mitkonkurrenten im Abstiegskampf nicht haben.

+++ Chaos in Osnabrück: Schalke 04 lehnt Spielverlegung ab +++

Schon im Heimspiel gegen Rostock würde ein ganz anderer Druck drohen - wenn am kommenden Wochenende beispielsweise alle Mitkonkurrenten plötzlich ihre Spiele gewinnen, würde Schalkes Vorsprung auf den 16. Platz auf zwei Punkte schmilzen. Eine ganz andere Ausgangsposition.

VfL Osnabrück: Stadion-Probleme sind nicht neu

Das Osnabrücker Stadion zu sperren ist eindeutig richtig - die Sicherheit sämtlicher Besucher des Spiels, ob sie nun aktiv oder passiv beteiligt sind, steht im Vordergrund. Die Probleme mit der Osnabrücker Dachkonstruktion sind aber nicht neu. Die Schalker leiden unter einem Problem, das sie nicht verursacht haben. Und für sie geht es immer noch um die Existenz des Vereins. Die wäre bei einem immer noch möglichen Abstieg gefährdet.

Ein Kommentar von Andreas Ernst
Ein Kommentar von Andreas Ernst © dpa | dpa

Doch was sind die Alternativen? Ein Heimrechttausch wäre ebenso Wettbewerbsverzerrung - da würden die übrigen Abstiegskandidaten protestieren. Ein anderes Stadion zu organisieren wäre in Nordrhein-Westfalen kein größeres Problem, es müsste nur sämtliche Profifußball-Voraussetzungen erfüllen (Torlinientechnologie, Kameras für den Videoassistenten usw.) und verfügbar sein. Fraglich, ob das beispielsweise beim Drittligisten Bielefeld, der am Samstag in Aue antritt, in der Kürze der Zeit möglich wäre.

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Schalke feiert am Samstag Geburtstag

Bei diesem Wettlauf mit der Zeit könnten die Schalker zum Verlierer werden. Und das, ohne auch nur einmal vor den Ball zu treten. Es gibt aber auch eine positive Sicht: Die Schalker könnten am Samstag in aller Ruhe Geburtstag feiern.

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