Gelsenkirchen. Dass U19-Spieler mit den Profis trainieren, ist auf Schalke die Ausnahme. Doch warum eigentlich? Knappenschmiede-Direktor Schober klärt auf.

Justin Heekeren zurück im Schalke-Training? Einige Fans von Schalke 04 waren leicht irritiert, als sie am Dienstag die öffentliche Einheit der Profis besuchten und die Nummer 28 auf dem Dress eines jungen Torwarts entdeckten. Doch relativ schnell sprach sich herum, dass Heekeren, der inzwischen leihweise bei Patro Eisden Maasmechelen in Belgien spielt, natürlich nicht auf Schalke trainiert. Das Torwart-Talent mit der 28 jemand anders, Luca Podlech (18).

Für gewöhnlich steht der 1,98-Meter-Hüne im Tor der U19-Junioren, in den vergangenen Wochen durfte er sich aber auch vereinzelt bei den Profis zeigen. Als A-Jugendlicher im Profi-Training? In Assan Ouédraogo ist zwar schon seit Saisonbeginn ein 17-Jähriger fester Bestandteil der Zweitliga-Mannschaft, doch das ist auf Schalke die absolute Ausnahme. Dürfen U19-Spieler tatsächlich mal mit den Profis trainieren, ist es für sie eine Auszeichnung – wie etwa die Nominierung von Vitalie Becker (19) und Max Grüger (18) für das Winter-Trainingslager im Januar.

Ist als Direktor Chef der Schalker Knappenschmiede: Mathias Schober.
Ist als Direktor Chef der Schalker Knappenschmiede: Mathias Schober. © Ralf Ibing/firo Sportphoto | Ralf Ibing

Schalke: U19-Trainer Norbert Elgert hält Talente lange bei sich

Doch warum trainieren nicht häufiger U19-Talente mit den Profis? „Wir halten es für sinnvoll, dass die Jungs nicht ständig zwischen den Mannschaften hin- und herspringen“, erklärt Knappenschmiede-Direktor Mathias Schober der WAZ. „Zu den Profis sollen die Jungs erst hoch, wenn sie wirklich mithalten können oder sogar besser sind als das vorhandene Personal. Das ist unsere Philosophie.“ Als Paradebeispiel für diese Vorgehensweise nennt Schober Ouédraogo, aber auch Keke Topp, der in seinem ersten Senioren-Jahr auf Schalke schon eine gute Rolle spielt.

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Wann genau ein Spieler reif genug für das Training bei den Profis ist, beurteilt auf Schalke unter anderem U19-Trainer Norbert Elgert. Seit mehr als 20 Jahren kümmert er sich bei den Gelsenkirchener in der Knappenschmiede um Talente und hat dabei schon einige spätere Stars begleitet. „Es ist Norbert Elgerts Art, die Spieler lange bei sich zu halten – auch, wenn er sie hochbringen will“, erklärte Mattes Hansen (19) vom SC Paderborn noch in der vergangenen Woche im WAZ-Interview. In der vergangenen Saison war Hansen Kapitän der Schalker U19 und galt als vielversprechendes Talent. Doch statt auf Schalke in den Herrenfußball zu starten, entschied er sich für einen Wechsel nach Paderborn.

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