Gelsenkirchen. In der Schalker U19 tummeln sich einige vielversprechende Spieler. Sportdirektor Marc Wilmots erklärt seine Philosophie im Umgang mit Talenten.

In den Sozialen Medien rührt der FC Schalke 04 schon kräftig die Werbetrommel für das, was am Samstag (11 Uhr) im Parkstadion ansteht. Denn einen Tag bevor die Profis der Königsblauen in der 2. Bundesliga bei Hertha BSC antreten (13.30 Uhr/Sky), kommt es in Gelsenkirchen zum Halbfinale des Junioren-DFB-Pokals. Schalkes U19-Mannschaft trifft dort auf den SC Freiburg.

Die Schalker hoffen auf eine tolle Kulisse im altehrwürdigen Parkstadion – und natürlich auf den zweiten Final-Einzug in Serie. Nachdem die Mannschaft von Trainer Norbert Elgert 2023 im Endspiel nach Verlängerung am 1. FC Köln gescheitert war, hofft die Knappenschmiede in diesem Jahr auf einen Titel.

Schalke: Vertrag von U19-Talent Max Grüger läuft aus

Freuen können sich die Zuschauer im Parkstadion nicht nur auf ein absolutes Top-Spiel im Jugendfußball, sondern auch auf einige Spieler, die vielleicht in ein paar Jahren bei den Profis für Furore sorgen könnten. Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen spannenden U19-Jahrgang auf Schalke – aus dem ein Spieler längst fester Bestandteil der Zweitligamannschaft ist: Assan Ouédraogo. Schon seit der Saisonvorbereitung ist der 17 Jahre alte Mittelfeldspieler fest bei den Profis, statt in der A-Jugend zu spielen. Auch am Wochenende wird er mit dem Team von Karel Geraerts nach Berlin reisen.

Im Fokus werden im Halbfinale des Junioren-DFB-Pokals andere stehen. Etwa Vitalie Becker. Der 19 Jahre alte Linksverteidiger hat vor einigen Wochen einen Profivertrag unterschrieben und trainierte in den vergangenen Monaten immer mal wieder mit dem Zweitliga-Team. Auch im Winter-Trainingslager in Albufeira war er Teil der Profi-Mannschaft. Spätestens ab Sommer soll sich der gebürtige Bottroper dann regelmäßig bei den Profis zeigen dürfen.

In Mittelfeldspieler Max Grüger (18) und Torwart Luca Podlech (18) hat Schalke zwei weitere vielversprechende Talente in den eigenen Reihen, die im Training schon Profi-Luft schnuppern durften. Beide spielen ihr letztes Jahr im Jugendbereich – und bei beiden ist noch offen, wohin die Reise genau geht. Podlech hat zwar noch Vertrag bis 2025, doch ob der Torwart ab der kommenden Saison zum Profikader zählen wird, haben die Schalker noch nicht kommuniziert. Bei Grüger scheint die Situation sogar noch offener. Der Vertrag des U19-Nationalspielers läuft zum 30. Juni aus.

Schalke-Talent Max Grüger (mitte) war im Januar mit den Profis im Trainingslager.
Schalke-Talent Max Grüger (mitte) war im Januar mit den Profis im Trainingslager. © FUNKE Foto Services | RHR-FOTO

Schalke: U19-Talente haben schon jetzt „grundsätzliche Klarheit“ über ihre Zukunft

Seit André Hechelmann (zuletzt Technischer Direktor) den Klub in der vergangenen Woche verlassen hat, kümmert sich vor allem Sportdirektor Marc Wilmots um die Schnittstelle zwischen der U19 und Profi-Mannschaft. „Wir tauschen uns regelmäßig aus und sprechen über spannende Talente, denen wir den Sprung zu den Profis zutrauen“, sagt Wilmots der WAZ. „Wann immer es zeitlich passt, schaue ich mir das Training von Norbert Elgert an. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen, für Schalke.“ Auch deshalb schaut sich der Belgier das U19-Pokalspiel am Samstag in Gelsenkirchen persönlich an und reist danach erst nach Berlin.

Ähnlich äußert sich auch Knappenschmiede-Direktor Mathias Schober, der betont, dass die Knappenschmiede „grundsätzlich in ständigem Austausch mit dem Lizenzbereich“ sei. „Wir sitzen wöchentlich zusammen und sprechen darüber, welche Spieler aus Sicht der Knappenschmiede für die kommende Saison interessant sind“, erklärt der 47 Jahre alte Ex-Torwart.

Schon jetzt herrscht bei einem Großteil der U19-Spielern „grundsätzlich Klarheit“ darüber, wie es für sie ab Sommer weitergeht, sagt Schober und ermutigt die Talente: „Natürlich kann jeder Spieler die verbleibenden Spiele in der U19 nutzen, um sich mit starken Leistungen einen möglichen Platz im Lizenzspieler-Kader oder dem der U23 der kommenden Saison zu erarbeiten.“

U19-Talent Vitalie Becker kam schon in einigen Testspielen für die Schalke-Profis zum Einsatz.
U19-Talent Vitalie Becker kam schon in einigen Testspielen für die Schalke-Profis zum Einsatz. © RHR-FOTO | RHR-FOTO

Schalke-Sportdirektor Marc Wilmots will auf Talente setzen

Und auf zahlreiche Leistungs-Angebote aus der U19 dürfte auch Sportdirektor Marc Wilmots hoffen, der schon mehrfach betont hat, dass er bei Schalke 04 auf Talente aus den eigenen Reihen setzen will. Auch für die kommende Saison plant er fest mit einigen Talenten. „Sie werden nicht bloß Teil des Kaders sein, damit wir sagen können: Schaut her, wir haben Knappenschmiede-Spieler! Unser Ziel muss es sein, dass sie den etablierten Spielern Druck machen, dass sie sich für die erste Elf empfehlen“, sagt der 55 Jahre alte Belgier der WAZ.

Dass der Sprung aus der U19 zu den Profis auf Schalke möglich ist, zeigt neben Ouédraogo in der laufenden Saison auch Keke Topp (19). Für Karel Geraerts ist der junge Stürmer längst eine Alternative, jemand, der den Etablierten wie Kapitän Simon Terodde (36) Druck macht. „Das ist unsere Philosophie“, sagt Wilmots über Topp und Ouédraogo bei den Profis.

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