Gelsenkirchen. Wer hat Brandon Soppy vorübergehend aussortiert? Schalke-Trainer Karel Geraerts widersprach Sportdirektor Marc Wilmots.

Merkwürdig war vieles am Auftritt des FC Schalke 04 bei Holstein Kiel am vergangenen Sonntag - nicht nur die grauenvolle Leistung der Zweitliga-Mannschaft, die wehrlos mit 0:1 verlor und ein schreckliches Bild abgab. Auch eine Aussage von Sportdirektor Marc Wilmots war bemerkenswert - es ging darum, warum Zugang Brandon Soppy (Atalanta Bergamo) nicht nur im Kader fehlte, sondern wegen fehlender Fitness aus dem Trainingsbetrieb gestrichen wurde.

Schalke-Trainer Geraerts über Soppy: „Er war nicht fit, als er kam“

„Ich habe allein die Entscheidung getroffen, ihn zehn Tage rauszunehmen, damit er sich steigert, bis er richtig fit ist. Dann bringt er etwas für die Mannschaft. Er ist ein junger Spieler, ich will ihn nicht kaputtmachen“, sagte Wilmots - durchaus beachtlich, dass er vermeintlich Trainer Karel Geraerts übergangen hatte. Diese Zeitung sprach den Trainer während der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden (Samstag, 13 Uhr/Sky) darauf an. Und Geraerts schilderte das etwas anders. „Alle Entscheidungen, die meine Spieler betreffen, treffe final immer ich. Natürlich diskutieren wir vorher intern, ob mit der medizinischen Abteilung oder mit Marc Wilmots. Ich aber entscheide.“

Noch nicht fit: Schalke-Zugang Brandon Soppy.
Noch nicht fit: Schalke-Zugang Brandon Soppy. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Doch wie enttäuscht ist Geraerts, dass Soppy nicht die von ihm geforderte Ad-hoc-Verstärkung ist? Auf diese Nachfrage reagierte der Trainer ausweichend. „Brandon war nicht fit, als er kam. Das haben wir alle im Testspiel gegen Verl gesehen. Natürlich mag ich das nicht. Aber das ist nun einmal die Realität“, sagte der Trainer. Ins Mannschaftstraining zurückkehren soll Soppy am Montag, wie Geraerts verkündete. Er hätte in dieser Woche große Fortschritte gemacht.

Schalke: Alles zum 0:1 bei Holstein Kiel

Nicht nur in diesem Punkt wirkte es so, als wären Wilmots und Geraerts nicht einig. Die Bild-Zeitung veröffentlichte Pläne, die Wilmots und der Technische Direktor André Hechelmann Geraerts angeblich vorstellen wollten - dass er zum Beispiel die Taktik nicht mehr ändern und auf eine Achse setzen solle. Lässt sich Geraerts hineinreden? „Jeder der mich kennt, der weiß wie ich arbeite. Ich sage meine Meinung immer intern. Mit André Hechelmann habe ich im Dezember darüber geredet, wie ich die sportliche Situation sehe. Im Januar habe ich mit Marc Wilmots dasselbe getan, bei meiner vorherigen Station in St. Gilloise auch mit dem Technischen Direktor dort. Ich rede gern über Fußball. Am Ende entscheide immer ich, was mit den Spielern passiert, wer spielt, wer nicht spielt, wer im Kader spielt.“

Schalke: Wilmots wie ein Alphatier

Deutet sich da ein Machtkampf zwischen Geraerts und Wilmots an? Klar ist: Der Sportdirektor neigt dazu, wie ein Alphatier aufzutreten - Geraerts‘ Sätze zeigen: Er lässt sich davon nicht beeindrucken.

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