Kiel. Der FC Schalke 04 hat mit 0:1 bei Holstein Kiel verloren. Torhüter Marius Müller redete anschließend Klartext.

Gut eine Woche ist es her, dass Marius Müller ein nahezu optimales Comeback feierte. Beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig stand der Torhüter erstmals nach monatelanger Verletzungspause zwischen den Pfosten des FC Schalke 04. Er blieb ohne Gegentor, S04 feierte einen wichtigen Sieg, nach dem Spiel kullerten beim 30 Jahre alten Torhüter sogar die Freudentränen.

Doch Schalke gilt bekanntlich als Klub der Extreme - und so war die Stimmungslage bei Müller acht Tage später eine komplett andere. „Es ist über die 90 Minuten von allem zu wenig gewesen. So reicht es einfach nicht“, schimpfte der Torhüter am Sonntagnachmittag. Die Königsblauen hatten soeben mit 0:1 bei Holstein Kiel verloren und dabei eine über weite Strecken enttäuschende Leistung gezeigt.

Schalke: Müller kritisiert Mitspieler mit deutlichen Worten

„Wir haben teilweise kopflos die Bälle rumgehauen, individuelle und technische Fehler auf einem sehr guten Platz gemacht, die Abläufe haben nicht gepasst“, ärgerte sich Müller in den Katakomben des Kieler Stadions. Schon zur Pause hätte Holstein „klar führen müssen, so viele Chancen wie sie hatten“, meinte der Schlussmann. Doch die Gastgeber trafen das Tor nicht, auch weil Müller als beinahe einziger Schalker eine gute Leistung zeigte. „Mit dem 0:0 in die Halbzeit zu gehen ist in Ordnung, da konnten wir durchatmen.“

Doch zehn Minuten nach Wiederanpfiff gerieten die Gäste in Rückstand. Der frühere Schalker Steven Skrzybski verwandelte eine einstudierte Eckball-Variante per Direktabnahme. Müller: „Bei dem Tor pennen wir, das geht so nicht. Die ganze Situation war bitter, schon die Entstehung des Eckballs.“

Schalke-Torhüter Marius Müller nach dem 0:1 durch Steven Skrzybski.
Schalke-Torhüter Marius Müller nach dem 0:1 durch Steven Skrzybski. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Dem 0:1 hatten die Gelsenkirchener kaum etwas entgegenzusetzen. Erst in der Schlussphase schnupperten sie am Ausgleich. So stand am Ende die dritte Niederlage im vierten Spiel des Jahres und die achte Auswärtspleite der Saison. „Wenn man sich schwertut, sollten wir versuchen, einfach die Null zu halten und einen Punkt mitzunehmen“, sagte Müller. „Dieses Hoch und Runter stimmt uns nicht zufrieden und die Fans schon gar nicht. Es tut einfach weh.“

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Schalke klebt nach der Niederlage weiter nah an der Abstiegszone fest, steht zwei Punkte über dem Relegationsrang. Dass der Druck vor dem kommenden Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden wieder steigt, ist Müller bewusst. „Wir müssen die Eier auf den Tisch legen“, lautete sein salopp formuliertes Credo für die Partie am nächsten Sonntag. Zuvor aber gelte es, klar zu kommunizieren und Lösungen zu finden. „Wenn wir uns jetzt zerlegen, bringt das gar nichts.“