Albufeira. Marc Wilmots und Matthias Tillmann erklären ihre Pläne mit Schalke 04. Für Klublegende Gerald Asamoah scheint es nicht gut auszusehen.
Nach zwei Tagen ungewöhnlich schlechtem Wetter in Portugal kam am Freitag die Sonne zurück – zusammen mit Matthias Tillmann und Marc Wilmots. Denn am Freitagmorgen reisten der neue Vorstandsvorsitzende und der neue Sportdirektor von Schalke 04 nach Albufeira, um die Mannschaft kennenzulernen.
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Nach ersten Gesprächen mit dem Staff und der Mannschaft stellten sich CEO Tillmann und Sportchef Wilmots am Nachmittag auch den Medienvertretern vor. Vor malerischer Klippen-Kulisse sprachen sie dabei über ihre Ziele mit Schalke 04 und einige heiß diskutierte Personalien. Die WAZ fasst die wichtigsten Punkte zusammen.
Warum fiel die Wahl von Schalke 04 auf Marc Wilmots als Sportdirektor?
Laut Vorstandschef Matthias Tillmann sei Wilmots „schnell Wunschkandidat“ des Klubs gewesen. Nach einigen Wochen Verhandlung und etwas Überzeugungsarbeit hat Wilmots den Schalkern zugesagt. Er soll sich als Sportdirektor „zu 100 Prozent nur auf Sport-Themen und Themen rund um die Mannschaft konzentrieren“. Anders also als Peter Knäbel, der in seiner Funktion als Vorstand Sport auch andere administrative und repräsentative Aufgaben ausfüllte – diese werden künftig von Vorstandschef Tillmann und André Hechelmann in der neu geschaffenen Position des Technischen Direktors übernommen.
Schalke: Was wird aus André Hechelmann?
Der 39-Jährige ist statt Sportdirektor fortan Technischer Direktor der Schalker. Eine Degradierung – auch wenn es Tillmann so nicht bestätigen will. In dieser Funktion kümmert Hechelmann sich vor allem um das Scouting und die Vernetzung zur Knappenschmiede. Gefragt sei Hechelmann fortan vor allem auf strategischer Ebene. So soll er beispielsweise an den Strukturen der Knappenschmiede arbeiten und diese in Abstimmung mit Knappenschmiede-Direktor Mathias Schober mit dem Profi-Leistungszentrum vernetzen.
Öffentlich wird Hechelmann allerdings in die zweite Reihe rücken. Marc Wilmots wird zu einem Gesicht der Schalker in der Öffentlichkeit und die Kommunikation übernehmen.
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Was wird aus den Schalke-Ikonen Gerald Asamoah und Mike Büskens?
Gerade für Gerald Asamoah scheint nun kein Platz mehr bei Schalke 04 zu sein, da Hechelmann und Wilmots weite Teile seiner Aufgaben übernehmen werden. Dass Asamoahs im Sommer auslaufender Vertrag verlängert wird, ist höchst unwahrscheinlich. „Wenn man Strukturänderungen vornimmt, dann macht man das von oben – das wiederum kann zu Veränderungen weiter unten führen“, äußert sich Tillmann vielsagend. „Ich habe schon mit Gerald gesprochen – er versteht das auch.“
Die Schalker werden erst einmal abwarten und „nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen.“ Sportdirektor Wilmots solle sich zunächst einleben. In Zukunft wird Tillmann entscheiden „ob es weitere Änderungen gibt oder nicht.“ Rückendeckung für Gerald Asamoah ist etwas anderes.
Auch die Zukunft von Mike Büskens ist ungewiss – doch anders als Asamoah hat der 55-Jährige im Trainerstab von Karel Geraerts feste Aufgaben, arbeitet eng mit den jungen Spielern zusammen. „Das macht er, das wird auch so bleiben“, kündigt Tillmann an. Ob sein im Sommer auslaufender Vertrag aber verlängert wird, ist noch offen und dürfte auch davon abhängen, ob Geraerts Büskens als Schalke-Kenner weiterhin als engen Vertrauen benötigt oder nicht.
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Welche Ziele haben Wilmots und Tillmann mit Schalke 04?
Vor allem eines: Konstanz. Sowohl auf der Führungsebene als auch im Kader sollen die personellen Änderungen deutlich seltener werden als in den vergangenen Jahren. „Wir müssen zusammen eine Basis aufbauen und dürfen nicht jedes Jahr zehn, zwölf Spieler wechseln“, sagt Marc Wilmots. „Es geht darum, langsam den Kader aufzubauen.“
Vom Aufstieg noch in dieser Saison sprachen weder Wilmots noch Tillmann am Freitag. „Es bringt nichts, viel zu reden, wir müssen es auch umsetzen“, sagt Wilmots. „Ich kann nur versprechen, dass wir es versuchen werden – nicht, dass wir es schaffen.“
Schalke: Wilmots wird mit Hechelmann sprechen
Im Gespräch verneint der Belgier dies. „André hat sich bislang darum gekümmert“, sagt er. „Morgen habe ich ein Gespräch mit ihm – dabei werden wir besprechen, was wir machen können.“ Wilmots kündigt aber an: „Wenn wir kein Geld haben, können wir nichts machen. Das wäre für mich kein Problem, dann geht es mit dem aktuellen Kader weiter.“
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