Bocholt. Schalke 04 kassiert von der TSG Hoffenheim fix drei Millionen Euro für Marius Bülter. Trainer Thomas Reis verrät sein Shopping-Ziel.

Kurz bevor das zweite Testspiel des FC Schalke 04 in der Sommer-Vorbereitung 2023 beim 1. FC Bocholt begann, richtete Marius Bülter, dessen Wechsel zur TSG Hoffenheim feststeht, rührende Abschiedsworte an die Fans der Königsblauen. Damit endete eine Geschichte, die Profis und Anhänger wochenlang belastete. Auch Trainer Thomas Reis zeigte sich nach dem Bocholt-Spiel, das 2:2 (2:2) endete, erleichtert, nicht mehr über Bülter sprechen zu müssen.

Da geht's lang: Schalke-Trainer Thomas Reis vor dem Testspiel in Bocholt.
Da geht's lang: Schalke-Trainer Thomas Reis vor dem Testspiel in Bocholt. © firo

Aber: Es gibt ein neues Thema. Die Schalker nehmen stattliche drei Millionen Euro ein, eine weitere Million komt durch Erfolgsboni möglicherweise obendrauf. Bülter reißt im Kader eine Lücke - was also passiert mit der Einnahme?

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Reis' Antwort überrascht: Schalke sucht erst einmal keinen Profi, der Flügelstürmer Bülter, zuletzt als Linksaußen eingesetzt, direkt ersetzt. "Ich habe mich klar geäußert, was die Positionen anbelangt. Der Defensivbereich hat Priorität, den wollen wir verstärken. So ist die Vereinbarung mit Sportdirektor Andre Hechelmann, mit dem Vorstand. Alles andere, was passieren könnte, werden wir sehen", sagte Reis auf Nachfrage dieser Zeitung.

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Einen Schnellschuss werde es aber nicht geben, sagt Reis, obwohl der Kader gerade auf der Innenverteidiger-Position etwas ausgedünnt ist. Aus dem Profikader standen nur Leo Greiml und Marcin Kaminski zur Verfügung, in der zweiten Halbzeit in Bocholt verteidigten die U23-Spieler Verthomy Boboy und Malik Talabidi.

"Ibrahima Cissé ist noch mit der U23 von Mali unterwegs. Ihn hätte ich gern in der Vorbereitung mehr gesehen. Henning Matriciani hat bei mir auch oft Innenverteidiger gespielt, er steigt im Trainingslager ein - das heißt, dass wir dann etwas mehr Möglichkeiten haben", sagte Reis. Bezüglich einer Verpflichtung sei er "entspannt", seinen Austausch mit Hechelmann bezeichnete er als "super". Und: "Wenn wir einen Spieler holen, wollen wir, dass er den Kader verstärkt, ob das in zwei, vier, fünf oder mehr Tagen ist."

Nicht konkret ging Reis auf die Gerüchte ein, Schalke sei an Maxim Leitsch (Mainz 05) interessiert. Reis hatte Leitsch beim VfL Bochum zum Profi-Stammspieler gemacht. Dass Ex-Spieler wie Leitsch oder auch Flügelstürmer Gerrit Holtmann immer wieder mit Schalke in Verbindung gebracht würden, zeige, "dass meine Art bisher gut angekommen ist im Lizenzbereich." Diese Zeitung hakte bei Reis nach: Leitsch und Holtmann würden ja gut zu Schalke passen. Reis ließ sich nicht locken: "Die Fragen sind: Wollen sie überhaupt? Sind sie finanzierbar? Beide Spieler sind vertraglich gebunden. Wir haben Zeit."

Schalke sieht sich auf den Außenpositionen gut aufgestellt

Das gilt erst recht für die offensiven Außenpositionen. Auch ohne Bülter sieht sich Schalke gut aufgestellt - Tobias Mohr (links) und Soichiro Kozuki (rechts) sind Spezialisten, Bryan Lasme, Kenan Karaman und Dominick Drexler könnten auf beiden Seiten aushelfen.

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