Gelsenkirchen. Zwei Schalker wurden U17-Europameister, bisher konzentrierten sich die Diskussionen auf Assan Ouedraogo. Intern sieht das anders aus.
Die U17-Europameisterschaft ist seit anderthalb Wochen beendet, die Diskussionen um den Spieler, der im Elfmeterschießen das entscheidende Titel-Tor für Deutschland schoss, dauern noch an: Assan Ouedraogo, 1,92 Meter großer Mittelfeldspieler, steht beim FC Schalke 04 unter Vertrag und eine große Frage ist noch nicht geklärt: Rückt der 17-Jährige in den Profikader auf oder nicht?
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Intern wird aber nicht nur über Ouedraogo diskutiert. Der zweite U17-Europameister, Taylan Bulut, steht auf einer Stufe, wenn es darum geht, ob und wie beide ins Profitraining eingebunden werden. Bulut ist seit Januar 17 Jahre alt, spielte unter Ex-Trainer Onur Cinel überwiegend Rechtsverteidiger. Er kann aber auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Der 1,88 Meter große Bulut gilt nicht nur als sehr ehrgeizig, sondern auch als ungewöhnlich professionell und realistisch für sein Alter.
Auch deshalb führte Bulut die U17 als Kapitän aufs Feld. Knappenschmiede-Chef Mathias Schober sagte über Bulut: "Er zeichnet sich nicht nur durch seine enorme Zweikampfstärke, sondern auch dadurch aus, dass er in der Defensive flexibel einsetzbar ist. Taylan ist in dieser Saison zum Kapitän der U17 ernannt worden: Das zeigt, dass er auch in seiner Persönlichkeitsentwicklung bereits sehr weit ist und auf dem Platz vorangeht.“ 2020 war Bulut von Bayer Leverkusen gekommen. Mit Schalkes U17 wurde er 2022 Deutscher Meister und stand 2023 im DM-Halbfinale.
Schalke: Buluts Fördervertrag gilt bis zum 30. Juni 2025
Auch bei Bulut haben die Schalker vorgesorgt. Ouedraogos Fördervertrag verwandelt sich mit dem 18. Geburtstag in einen Lizenzspielervertrag, der bis 2027 gültig sind. Allerdings beinhaltet dieser Vertrag eine Ausstiegsklausel. Auch Bulut verlängerte seinen Vertrag - und das bereits im November. Buluts Fördervertrag gilt bis zum 30. Juni 2025, die Schalker haben die Option, ihn um ein weiteres Jahr zu verlängern und in einen Profivertrag umzuwandeln. Auch andere Klubs hatten Interesse bekundet.
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Doch wie schnell rücken Bulut und Ouedraogo auf? Fliegen sie schon mit ins Profi-Trainingslager nach Mittersill? Eine Entscheidung darüber steht noch aus. Die Schalker wollen sich so viel Zeit wie möglich nehmen und viele Gespräche führen - mit den Spielern, mit den Eltern, mit den Beratern, mit U19-Trainer Norbert Elgert und mit Profi-Cheftrainer Thomas Reis. Das Schalker Motto: Fest eingeplant ist das Duo bei den Profis aktuell noch nicht, sollte es aber im Profitraining überzeugen: umso besser. Alles kann, nichts muss.
So formulierte das auch Sportdirektor André Hechelmann in einer Medienrunde am Dienstag: "Das sind zwei sehr spannende Jungs, die eine sehr gute Saison und die U17-EM gespielt haben. Wir sind sehr stolz und froh, dass wir sie in unseren Reihen haben. Wir sind in Gesprächen mit Spielern und Management. Abschließend ist es nicht entschieden. Unser Ziel ist es, die Jungs schnellstmöglich an die Profimannschaft heranzuführen und dann müssen wir gucken, welcher individuelle Weg der richtige ist für den einzelnen Spieler."
Bulut kam bei der U17-EM in sechs der sieben Spiele zum Einsatz, zweimal stand er in der Startelf. Im Finale gegen Frankreich traf auch er im Elfmeterschießen.