Gelsenkirchen. Schwierige Aufgabe für den FC Schalke 04: Der Glaube an den Klassenerhalt und die Planungen für die Zweite Liga kollidieren. Ein Kommentar.
Die Verantwortlichen des FC Schalke 04 werden nicht müde zu betonen, dass sie ganz fest an den Klassenerhalt in der Bundesliga glauben, sie bemühen sich darum, sämtliche Nebengeräusche so gut es geht auszublenden, auf Fragen zur Zukunft kaum einzugehen. Verwerflich ist das alles nicht. Wer würde an Stelle von zum Beispiel Sportvorstand Peter Knäbel nicht auf diese Art handeln?
Schalke: Zweite Liga ist omnipräsent
Aber so ganz treffen die Aussagen nicht den Kern des tatsächlichen Handelns. So sehr Schalke den Glauben an den Ligaerhalt nach außen vertreten mag, so wenig trifft das die tatsächlichen Planungen in der Geschäftsstelle. Natürlich können auch Knäbel und seine Vorstandskollegen die Tabelle, das schwierige Restprogramm und die Verletztenliste lesen – sie wissen, dass der Abstieg aktuell wahrscheinlicher scheint als der Klassenerhalt. Und in diese Richtung laufen die Planungen. Zugänge werden nicht gezielt für die Bundesliga angesprochen – sondern nur mögliche Neue, die für beide Ligen kommen. Ein neuer Sportdirektor soll schnell vorgestellt werden, am besten, wenn der Saisonausgang feststeht. Auch diese Kandidaten müssen für den Abstiegsfall zusagen. Die Zweite Liga ist eben omnipräsent bei Königsblau – mutmachende Rhetorik hin oder her.
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Und die Zeit drängt. Am Sonntag steht das Spiel in Freiburg an; das sechstletzte dieser Saison. Steigt Schalke ab, müssen große Teile des neuen Aufgebots in rund sechs Wochen stehen – dann würde bereits die Saisonvorbereitung starten. Das Trainingslager-Hotel in Mittersill ist auch für den Abstiegsfall bereits reserviert. Aber auch auf diese Termine mag Schalke nicht eingehen.