Gelsenkirchen. Schalke 04 setzt im Abstiegskampf ein Zeichen und schlägt Hertha BSC deutlich mit 5:2 (2:1). Die Chancen im Abstiegskampf steigen. Ein Kommentar.
Man muss nicht in königsblauer Bettwäsche nächtigen, um zu einer Erkenntnis zu kommen: Ohne den FC Schalke 04 wäre die Bundesliga ein ganzes Stück ärmer. Das wird sich bei einer rein aufs Fußballerische begrenzten Qualitätskontrolle sicherlich an der einen oder anderen Stelle widerlegen lassen, zugegeben. Wie der Verein – wirtschaftlich am Krückstock gehend und in der Hinrunde schon mit einem Ticket für den Eilexpress Richtung Zweite Liga ausgestattet – jedoch in dieser auch an trüben Momenten reichen Saison von der aberwitzigen Emotionalität seiner Fans immer wieder dazu angetrieben wird, mit allen Beteiligten den Kopf oben zu halten, sieht man nicht in jeder Arena des Landes.
Beim überzeugenden Sieg über Hertha BSC zeigten die Spieler von Trainer Thomas Reis genau das, was man von ihnen in dieser sportlich existenzbedrohenden Situation erwarten darf: Schalke kratzte, Schalke kombinierte aber auch. Klar, wenn der Letzte gegen den Vorletzten gewinnt, ist nicht mit Zauberfußball zu rechnen. Im Keller darf auch mal gerumpelt werden. Am Freitagabend jedoch waren die Schalker weit davon entfernt, ein Spiel einfach mal schmutzig mit Standards für sich zu entscheiden.
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Schalke ist so emotional überbordend, dass die drei Punkte gegen Hertha den Blick verstellen können: Die Losung lautet trotz der Gänsehautmomente in der Arena weiter Abstiegskampf, nur jetzt mit etwas besserer Aussicht als noch zu Spielbeginn. Die in der Startformation zur Hälfte umgekrempelte Mannschaft hat der Konkurrenz (der Mut von Trainer Thomas Reis wurde belohnt) ein wichtiges Zeichen gesendet: Seht her, mit uns ist zu rechnen. Auch als nächstes gegen den SC Freiburg? Ganz sicher aber gegen Werder Bremen und Mainz 05. Schalke ist noch nicht am Ziel – mit dem Sieg gegen Hertha aber auf einem guten Weg dorthin.