Gelsenkirchen. Bei Schalke 04 sind die Sorgen nach dem schwachen Hoffenheim-Spiel riesig. So bewerten die Medien die aktuelle Situation. Eine Übersicht.
Auch die Unterstützung einer fünfstelligen Anhängerschar konnte Alex Král & Co. offenbar nicht zu einer beherzten Vorstellung gegen die TSG Hoffenheim animieren. Entsprechend harsch fällt die Kritik in den Medien, die über den Traditionsklub berichten, aus.
War es das schon für Schalke 04?
Frank Leszinski stellt in seiner Analyse für die Ruhr Nachrichten direkt eine entscheidende Frage: War es das schon in Sachen Abstiegskampf für den FC Schalke 04? Weiter heißt es im Bericht: Frust, Enttäuschung, Niedergeschlagenheit: Beim FC Schalke 04 herrschte nach der 0:2-Niederlage gegen 1899 Hoffenheim kollektives Entsetzen. Die Königsblauen verloren nicht nur einen Abstiegsgipfel, sondern dürften mit solchen Leistungen wie in Sinsheim nicht mehr lange erstklassig bleiben.
Schalke 04: Sorgenkinder Jenz und Ouwejan
Zudem entdeckten die „RN“ bei den Königsblauen zwei neue Sorgenkinder: Moritz Jenz und Thomas Ouwejan. Ohne den verletzten Moritz Jenz hatte Schalke vor allem in der ersten Halbzeit in Sinsheim enorme Probleme, die Angriffe des Gegners zu unterbinden. Dies lag aber nicht nur am Jenz-Ausfall. Auch das Comeback von Thomas Ouwejan verlief mehr als ernüchternd.
Schalke twitterte zwar noch während des Spiels, dass die frühe Auswechslung des Niederländers nach nur 36 Minuten aufgrund von „muskulären Problemen“ erfolgt sei, aber dem widersprach Trainer Thomas Reis nach der Partie in einer Medienrunde. „Ich hätte mir von Thomas mehr Körperlichkeit in seinem Spiel gewünscht. Der Wechsel hattetaktische Gründe“.
Jetzt kracht’s auf Schalke
Peter Wenzel und Romy Srocke stellen in ihrem Bericht in der Bild-Zeitung fest: Jetzt kracht’s auf Schalke. Durch die 0:2-Pleite in Hoffenheim sind die Königsblauen wieder Letzter. Trotz der Unterstützung von 15000 mitgereisten Fans spielte das taumelnde Team wie ein Absteiger. Sportvorstand Peter Knäbel war so geschockt, dass er mit Blick auf den Not-gegen-Elend-Gipfel am Freitag gegen Hertha sofort reagierte. Statt im Auto fuhr der Schalke-Boss mit der Mannschaft im Bus die 360 Kilometer zurück nach Gelsenkirchen. Um vor den Verlierern demonstrativ Tacheles zu reden.
Knäbel äußert sich zu seiner Bus-Rückfahrt
Im Kicker-Artikel von Toni Lieto war Knäbels Bus-Rückfahrt ebenfalls ein Thema. „Dass ich mich entschieden habe, im Mannschaftsbus mitzufahren, war an der Stelle Symbolik genug. Ich wollte ein Gefühl für die Atmosphäre bekommen und habe bei allen im Bus eine große Betroffenheit über die Niederlage sowie die Art und Weise wahrgenommen“, erklärte Knäbel.
„Außerdem konnte ich einige Gespräche führen, bevor die Mannschaft in den freien Ostermontag gegangen ist. Das war insbesondere wegen der kurzen Woche wichtig.“ Der Sportvorstand wollte nach den Ereignissen in Sinsheim „klarmachen, dass das keine gewöhnliche Niederlage war. Mich hat die Frage beschäftigt, was man aus dieser Niederlage in einem so wichtigen Spiel lernen kann“.
Ein fast schon komischer Versuch...
Roland Zorn bilanziert in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Schalker Leistung entsetzt den eigenen Trainer. Am Ende wirkte Reis‘ rhetorischer Versuch, alles wieder auf Anfang zu stellen, fast schon komisch, als er sagte: „Wir brauchen nicht mehr nach hinten zu schauen, denn da ist keine andere Mannschaft mehr. Also können wir wieder nach vorne schauen.“
Im Spiegel Online-Bericht hieß es zum Schalker Auftritt in Hoffenheim: Zweimal Aluminium getroffen, tapfer gekämpft – und doch punktlos geblieben: Das Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim lief für Schalke 04 nicht nach Plan. An beiden Gegentoren hatten die Königsblauen großen Anteil.