Gelsenkirchen. . In Hoffenheim steht heute für Schalke ein erstes Endspiel im Kampf um den Klassenerhalt an. Rund 15.000 Fans reisen mit - es könnten mehr sein.

Auch wenige Tage vor dem Bundesligaspiel von Schalke 04 bei der TSG Hoffenheim heute am Ostersonntag (19.30 Uhr/DAZN) versuchten noch etliche Fans der Gelsenkirchener an Tickets zu kommen. Offiziell ist die Partie längst ausverkauft. Selbst bei Online-Verkaufsplattformen werden kaum noch Tickets angeboten, dafür gibt es allerdings Dutzende Gesuche – teilweise werden neben hohen Summen im Tausch für die begehrten Tickets auch Bier oder Eintrittskarten für andere Schalke-Spiele angeboten.

Schalke wird heute von rund 15.000 Fans begleitet

Viele Schalker wollen am Osterwochenende unbedingt dabei sein, wenn für den Klub ein erstes kleines Endspiel im Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt ansteht. Denn als Tabellensiebzehnter (21 Punkte) geht es für Schalke gegen den Fünfzehnten (25 Punkte). Um den Anschluss an das rettende Ufer nicht zu verlieren, ist ein Sieg für Königsblau fast schon Pflicht. Damit das gelingt, werden rund 15.000 Fans nach Sinsheim reisen, um die Schalker Mannschaft zu unterstützen – obwohl offiziell nur knapp 3000 Tickets im Gästebereich an die Gelsenkirchener gegangen sind.

Schalke: Erinnerungen an Sandhausen werden wach

„Seit ich auf Schalke bin, habe ich schon viel erlebt“, sagt Trainer Thomas Reis über den Fan-Andrang. „Das aber ist jetzt die nächste Stufe. Wenn ich nur daran denke, kriege ich Gänsehaut.“ Und der 49-Jährige ist sicher, dass diese enorme Fan-Unterstützung auch der Mannschaft auf dem Platz weiterhilft: „Alle wollen dazu beitragen, den Klassenerhalt zu schaffen. Es ist immer schön, viele Fans dabei zu haben, die dich auch mal durch Phasen drücken, in denen es nicht so optimal läuft. Das kann wieder ein paar Prozente mehr herauskitzeln.“

Die damit verbundene Botschaft der Fans ist klar: Das Spiel in Hoffenheim soll zu einem „Heimspiel“ für Schalke werden. Pünktlich zum Saison-Endspurt ist das ein weiterer Schulterschluss zwischen der Mannschaft und den Fans, der zusätzliche Kräfte im Kampf um den Klassenerhalt freisetzen soll. „Es war ja schon in Bochum und Augsburg ähnlich“, sagte Stürmer Michael Frey in einem Podcast. „Das motiviert, das kitzelt uns. Zuletzt beim Spiel in Augsburg haben wir bis zum Schluss Gas gegeben und es hat sich angefühlt, als würden wir auf unsere Heimkurve zuspielen. Vielleicht haben wir auch deshalb noch einen Punkt geholt.“

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Mit Blick auf diese Unterstützung von den Rängen werden Erinnerungen an die vergangene Saison wach – als Schalke dank eines furiosen Schlussspurts unter Trainer Mike Büskens doch noch den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machen konnte. Denn auch vor einem Jahr wurden die Fans zu einem X-Faktor. Bis heute wird auf Schalke noch vom Auswärtsspiel gegen den SV Sandhausen im April 2022 gesprochen. S04 machte durch den 2:1-Sieg damals einen großen Schritt in Richtung Bundesliga-Rückkehr.

Im April 2022 feierten Fans un Mannschaft den Auswärtssieg in Sandhausen
Im April 2022 feierten Fans un Mannschaft den Auswärtssieg in Sandhausen © dpa

Das Besondere an diesem Spiel: Von den 12.355 Zuschauern im Hardtwald-Stadion drückten rund 10.000 Schalke 04 die Daumen – in einem Auswärtsspiel. Simon Terodde schoss Schalke damals in der Nachspielzeit zum 2:1-Sieg und löste kollektive Freude aus. Als ihm im Interview nach dem Spiel die Stimme versagte, konnte er die Fan-Unterstützung kaum in Worte fassen: „Was unsere Fans hier heute abgerissen haben, das war überragend. Sie waren es, die uns mit ihrem Support am Ende zum Sieg gepusht haben.“

Schalke hofft im Abstiegskampf auf Simon Terodde

Die Schalker hoffen, dass sich in Hoffenheim ähnlich emotionale Szenen abspielen werden – und vielleicht kommt es ja auch wieder auf Simon Terodde an. Nachdem der 35 Jahre alte Stürmer unter der Woche erklärt hatte, dass er S04 am Saisonende verlassen wird, präsentierte sich Terodde in den vergangenen Tagen gelöst. Er konnte einen „kleinen Rucksack ablegen“, sagte der zuletzt glücklose Torjäger (drei Saisontreffer). Und gegen ein paar Terodde-Tore im Kampf um den Klassenerhalt hätte auch Trainer Thomas Reis nichts einzuwenden: „Ich würde es ihm wünschen. Wer weiß, vielleicht hilft ihm das, um das Tor mal zu treffen. Die Qualität dazu hat er einfach.“